Die Automobilindustrie befindet sich mitten in einer bedeutenden Transformation, wobei Nachhaltigkeit und Elektrifizierung als zentrale Säulen für ihre Zukunft hervortreten.

Da Autos zu mehr als 20 % der nationalen Treibhausgasemissionen beitragen, treibt die Nachfrage nach saubereren, nachhaltigeren Alternativen die Innovation an.

Elektrofahrzeuge (EVs) stehen an der Spitze dieses Wandels und bieten erhebliches Potenzial, Emissionen zu verringern und den CO₂-Fußabdruck des Verkehrs zu reduzieren.

Dieser Bericht taucht ein in die Nachhaltigkeitsbemühungen führender Automarken – Tesla, Volkswagen, BMW und Ford – und bewertet ihre Leistung in Schlüsselbereichen wie ökologische Auswirkungen, Energieverbrauch, Recyclingraten, Transparenz in der Lieferkette und langfristige Nachhaltigkeitsziele.

Einführung in Volkswagen

Volkswagen, ein globaler Automobilriese mit Hauptsitz in Wolfsburg, Deutschland, arbeitet aggressiv an der Transformation hin zur Elektromobilität, mit dem Ziel, Elektrofahrzeuge (EVs) erschwinglich und zugänglich für den Massenmarkt zu machen.

2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 348,5 Milliarden US-Dollar und produzierte 9,3 Millionen leichte Nutzfahrzeuge, darunter Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (ICE), Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (PHEV) und batterieelektrische Fahrzeuge (BEV).

Volkswagen hat sich ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt, darunter eine Reduktion der Scope-1- und -2-Emissionen um 50 % bis 2030 und eine Reduktion der Scope-3-Emissionen in nachgelagerten Bereichen um 30 % bis 2030, verglichen mit 2018.

Allerdings machten 2023 nur 8 % der gesamten Fahrzeugverkäufe emissionsarme Fahrzeuge aus, sodass Volkswagen große Herausforderungen bei der Skalierung seiner Low-Carbon-Geschäftsmodelle und der Erreichung seiner Emissionsreduktionsziele gegenübersteht.

Trotz dieser Herausforderungen positioniert der Fokus auf Elektrifizierung und Emissionsreduktion Volkswagen als wichtigen Akteur im globalen Übergang der Automobilindustrie zu sauberer Energie.

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Kriterien

CO₂-Fußabdruck: Mittel

Volkswagen ist bestrebt, bis 2050 CO₂-neutral zu sein und hat bereits bedeutende Schritte unternommen, um die Fahrzeugemissionen zu reduzieren. 2023 lieferte das Unternehmen 771.100 Elektrofahrzeuge aus, ein Anstieg von 34,7 % gegenüber dem Vorjahr. Es erweitert auch die Nutzung erneuerbarer Energien in der Produktion und strebt eine Reduzierung der produktspezifischen Emissionen um 45 % pro Fahrzeug bis 2025 an. Volkswagen investiert in „Zero Impact Factories“, innovative EV-Batterietechnologien und plant, bis 2025 40.000 Schnellladepunkte aufzubauen, um die EV-Adoption zu unterstützen, im Einklang mit der EU-Taxonomie für nachhaltige Geschäftspraktiken.

Ökologische Auswirkungen: Mittel

Volkswagens ökologische Bilanz zeigt Fortschritte und Herausforderungen. Erfolge wie die Einsparung von über 850.000 Tonnen CO₂ durch das Aluminium Closed Loop Projekt und die Wiederverwendung von 77.090 Werkzeugen in 2023 stechen hervor. Das Unternehmen verfolgt mit seinem Umweltprogramm „goTOzero“ Lebenszyklusoptimierungen und unterstützt den Schutz der Biodiversität. Jedoch bleibt die Beschaffung von Rohstoffen für Batterien eine Herausforderung und Volkswagen musste sich Greenwashing-Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Abgasskandal stellen.

Energieverbrauch: Hoch

Volkswagens Produktionsstätten werden zu 100 % mit erneuerbarer Energie betrieben, mit energieeffizienten Technologien wie Robotik und Wärmerückgewinnung. Seit 2010 wurde der Energiebedarf pro Fahrzeug um 21 % reduziert. Das Unternehmen unterstützt auch den Ausbau erneuerbarer Energieprojekte wie ein 170 Mio. kWh-Solarprojekt in Deutschland.

Frachtoptimierung: Mittel

Volkswagen optimiert die Logistik durch Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung, um Emissionen zu senken. Das Unternehmen setzt verstärkt auf Schienentransport mit grünem Strom, führt Elektro-Lkw ein und plant LNG-Schiffe sowie den Einsatz von Biokraftstoffen für nachhaltigere Transporte.

Recyclingquote: Hoch

Volkswagen treibt die Dekarbonisierung und Ressourceneffizienz durch Investitionen in kohlenstoffarme Technologien wie den Dual-Rotor-Motor voran und erwirtschaftet 15 % seines Umsatzes im kohlenstoffarmen Geschäft. Das Unternehmen reduziert die Abhängigkeit von Primärrohstoffen, indem es recycelte und erneuerbare Materialien aus Hochspannungsbatterien in seinem Werk in Salzgitter und Edelmetalle aus gebrauchten Katalysatoren verwendet und geschlossene Kreisläufe fördert. Seit 2010 hat Volkswagen den Abfall pro Fahrzeug um 75,9 % reduziert und damit sein Engagement für die Kreislaufwirtschaft bekräftigt.

Einsparungen: Mittel

Volkswagen investiert in kohlenstoffarme Technologien wie den Dual-Rotor-Motor und erzielt 15 % seines Umsatzes mit emissionsarmen Geschäftsfeldern. Das Unternehmen reduziert den Bedarf an Primärrohstoffen durch Recyclingprogramme für Batterien und Katalysatoren.

Produktspezifisches Monitoring: Hoch

Volkswagen nutzt Lebenszyklusanalysen (LCA) zur Bewertung der Umweltwirkung seiner Fahrzeuge und kooperiert mit SK TES für Batterierecycling. Nachhaltigkeitsbewertungen neuer Mobilitätslösungen erfolgen mittels Mobility Impact Analyzer (MIA).

Lieferkettenschwere: Mittel

Volkswagen legt großen Wert auf nachhaltige Beschaffung und Abfallreduzierung in der Lieferkette. 2023 wurden 7.791 Lieferanten auf Nachhaltigkeit geschult und 79 % der Umsätze stammen von Lieferanten mit positiver Nachhaltigkeitsbewertung.

Nachhaltigkeits-Scorecards: Mittel

Volkswagen überwacht Nachhaltigkeit mit Scorecards und strebt eine Reduktion der Scope-1- und -2-Emissionen um 80 % bis 2030 an. ESG-Leistungen werden regelmäßig auditiert und mit Vorstandsvergütung verknüpft.

Wassermanagement: Mittel

Volkswagen fokussiert sich auf Wassereinsparungen mit geschlossenen Kreislaufsystemen, etwa 99 % Wiederverwendung im Werk Pune und 95 % in Chattanooga. Das Ziel ist eine abwasserfreie Produktion.

Gesamt:

Volkswagen macht deutliche Fortschritte bei CO₂-Reduktion, Ressourceneffizienz und Elektrifizierung, muss aber die Rohstoffbeschaffung für Batterien verbessern und die Produktion emissionsarmer Fahrzeuge skalieren.

Verwandt mit anderen Marken

Anzahl der von jeder Marke erfüllten Kriterien:

ESCP Business School Team

Forschung, die von fünf neugierigen internationalen ESCP Business School Studenten entwickelt wurde, die zusammen gearbeitet haben, um ihr Beratungsprojekt erfolgreich abzuschließen. Sie analysierten vier Marken in vier verschiedenen Kategorien – 24 Marken: Elektroautos, Milchprodukte, Computer, Körperpflegeprodukte, Luxuskleidung und Fast Fashion – anhand von 10 Umweltkriterien.

Quellen

  • Tesla full annual report 2023
  • The guardian: “Do electric cars really produce fewer carbon emissions than petrol or diesel vehicles? 23 Decembre 2023 » (jasper jolly)
  • The guardian: “About 500,000 trees cut down at site of Tesla gigafactory near Berlin. 22 aout 2024” (Damian Carrington and Ajit Niranjan in Berlin)
  • World benchmarking alliance: Automotive and Transportation Manufacturers Benchmark 2024
  • Volkswagen Group sustainability report 2023
  • Automotive logistics: “The many roads, fuels and tech leading to zero emission logistics at Volkswagen Group” (Christopher Ludwig)
  • Tech target: “7 biggest examples of greenwashing” (Tim Murphy)
  • EV Magazine: “Volkswagen’s EV Initiatives From Charging to Batteries” (Helen Sydney Adams)
  • World benchmarking alliance: Automotive and Transportation Manufacturers Benchmark 2024
  • BMW sustainability & Group report
  • Supply chain digital: “BMW Leads the Charge in Sustainable Battery Recycling” (Tom Chapman)
  • Eco news: “ wakes up the world from the hydrogen dream: The circle-shaped engine is the future” (Edwin O)
  • CapGemini: “The BMW Group strengthens its frontrunner position in sustainable supply chains” (client story)
  • World benchmarking alliance: Automotive and Transportation Manufacturers Benchmark 2024
  • Ford’s Integrated Sustainability and Financial Report 2024
  • Wired: “The Electric Explorer’s Nightmare Launch Shows Everything Ford Gets Right and Wrong About EVs” (Jeremy White)
  • The EV Report: “Ford Adjusts EV Strategy for Growth and Profitability”
  • TCD: “Ford enters new territory with game-changing battery tech: ‘This could reduce repair costs’” (Rick Kazmer)
  • World benchmarking alliance: Automotive and Transportation Manufacturers Benchmark 2024