Apple, HP, Lenovo & ASUS
Die Wertschöpfungskette des globalen Technologiesektors reicht von der Rohstoffgewinnung für Halbleiter bis hin zu komplexer Letzte-Meile-Logistik für Telefone, Laptops und Server. Da Geräte während ihres gesamten Lebenszyklus Strom verbrauchen und auf energieintensive Chip-Fertigung angewiesen sind, müssen Technologiefirmen Emissionen auf allen Ebenen angehen – von Gießereien und Komponentenlieferanten (Scope 3) über die eigenen Rechenzentren (Scope 2) bis hin zu Büros (Scope 1).
Apple, HP, Lenovo und ASUS haben alle Netto-Null-Ziele gesetzt, unterscheiden sich jedoch deutlich darin, wie stark sie Lieferanten einbinden, Produkte auf Energieeffizienz hin umgestalten und in geschlossene Materialkreisläufe investieren. Ihr Erfolg oder Misserfolg wirkt sich auf ein Liefernetz aus, das Tausende von Sublieferanten, weltweite Transportwege und rasant wachsende Elektroschrottströme umfasst.
Gleichzeitig war der Druck der Stakeholder auf Transparenz noch nie so hoch. CDP-Bewertungen, die Validierung nach Science Based Targets und Umweltlabel auf Produktebene beeinflussen inzwischen die Stimmung von Investoren und die Wahl der Verbraucher. Vorreiter wie Apple stellen zirkuläres Design und Rückverfolgbarkeits-Dashboards in den Vordergrund, während Nachzügler weiterhin nur aggregierte ESG-Daten veröffentlichen.
Wie die vier Marken den Bezug erneuerbarer Energien, ein verantwortungsvolles Wassermanagement in wasserarmen Fertigungszentren und Rücknahmeprogramme für veraltete Hardware gestalten, wird darüber entscheiden, ob der Sektor Wachstum von negativen Auswirkungen auf den Planeten entkoppeln kann.
Apple
Think Different
Kriterien
CO2‑Fußabdruck 4.5 / 5
45 % Rückgang der durchschnittlichen Produktemissionen seit 2015; seit 2020 CO₂-neutrale Betriebe; vollständige Klimaneutralität über die gesamte Wertschöpfungskette bis 2030 zugesagt; über 250 Zulieferer auf 100 % erneuerbare Energien umgestellt.
Ökologische Auswirkungen 4.5 / 5
100 % recycelte Aluminiumgehäuse und recycelte Seltene Erden; PVC/BFR-frei seit 2019; Investitionen in Renaturierungs- und Closed-Loop-Projekte zur schrittweisen Abschaffung des Bergbaus.
Energieverbrauch 5 / 5
Unternehmensbetrieb mit 100 % erneuerbarem Strom; Clean-Energy-Programm der Zulieferer verhinderte 13,7 Mt CO₂ in 2022; eigene M-Chips steigern Geräteeffizienz.
Frachtintensität 4 / 5
Leichtere, stapelbare Verpackungen (50 % mehr iPhone 13 vs. iPhone 7 pro Palette); wo möglich Umstellung auf Seefracht.
Recyclingquoten 5/5
Demontageroboter „Daisy“ zerlegt 1,2 Mio. iPhones/Jahr; Trade-in-Programm in 99 % aller Märkte; > 40 % recyceltes Aluminium in 2023-Produkten.
Einsparungsniveaus 4.5 / 5
Apple-Silicon-Geräte verbrauchen bis zu 50 % weniger Energie als Vorgänger; längerer Software-Support verlängert Lebensdauer.
Spezifische Produktüberwachung 5 / 5
Ausführliche Umweltberichte für jedes Gerät (von der Wiege bis zur Bahre).
Lieferkettenabfälle 4.5 / 5
100 % Umwelt-Audits bei Zulieferern; 147 kt Abfall 2022 von Deponien abgelenkt; Schulungen zu Kreislaufwirtschaft.
Nachhaltigkeits‑Bewertungskarten 5 / 5
CDP-Triple-„A“, Mitglied RE100, Vorstandsvergütung an ESG-Kennzahlen gekoppelt, Berichterstattung nach GRI/SASB.
Wassermanagement 4 / 5
79 % Prozesswasser-Wiederverwendung an Hauptstandorten; Partnerschaften zur Renaturierung von Einzugsgebieten; Gesamtentnahme nicht offengelegt.
Der Vergleich zu anderen Marken
Apple ist führend bei der Integration erneuerbarer Energien, beim Kreislaufdesign und bei transparenten Scorecards, während HP mit einer starken Klimagovernance und Kreislaufinitiativen dicht dahinter liegt. Lenovo zeigt solide Fortschritte, muss aber die Maßnahmen in den Bereichen Scope 3 und biologische Vielfalt vertiefen. ASUS zeigt erste Anstrengungen, aber es fehlt an umfassender Transparenz und Einbeziehung der Zulieferer.
Anzahl der von den Marken erfüllten Kriterien:
ESCP Business School Team
Forschung, die von fünf neugierigen internationalen ESCP Business School Studenten entwickelt wurde, die zusammen gearbeitet haben, um ihr Beratungsprojekt erfolgreich abzuschließen. Sie analysierten vier Marken in vier verschiedenen Kategorien – 24 Marken: Elektroautos EV, Milchprodukte, Computer, Körperpflegeprodukte, Luxuskleidung, Fast Fashion – anhand von 10 Umweltkriterien
- Alix AMMEUX: Molkereiprodukte
- Hanna AMSELLEM: Elektrische Fahrzeuge
- Leonardo BERTINI COLLA: Computer
- Zackary BOISNEAULT: Körperpflege
- Ariane DESPRES: Luxus-Bekleidung
- Caterina GIUSTINIANI: Schnelle Mode
0 Kommentare