Lange ist es her, als Kleidung lediglich zweckdienlich gewesen war. Heutzutage ist die Mode mit all ihren konkurrierenden Marken, Designern, Promotern und Werbetreibenden zu einem Milliardengeschäft geworden. Darüber hinaus gilt sie auch als Inbegriff für individualisierte Selbstdarstellung.
Ähnlich wie Fast Food ist Fast Fashion ein Phänomen, das es seit Beginn der Industrialisierung gibt und welches jetzt sogar messbar die Gesundheit und Stabilität unseres Planeten gefährdet.
Fast Fashion agiert nach den Vorsätzen des Massenmarketings, indem es den Verbraucher zu flüchtigen Trends verführt und eine Massenproduktion ankurbelt, die Milliarden von Kleidungsstücken im Jahr hervorbringt.
Wir leben im Zeitalter der Trendkultur: Sobald ein Trend abgelaufen ist oder von einem neuen abgelöst wird, beschließen viele Verbraucher, neue Kleidungsstücke zu kaufen oder ‚altmodische‘ Klamotten einfach auszurangieren und zu entsorgen, was wiederum eine Menge Abfall erzeugt.
Zurück zu den Grundlagen: Die Textilherstellung
Kleidung und Mode im weitesten Sinne konzentrieren sich hauptsächlich auf Designprozesse und Kreativität, während über die eigentlichen Prozesse zur Textilherstellung kaum ein Wort verloren wird. Wann wird schon über die Erzeugung der Fasern und Ausgangsstoffe gesprochen, die dann von den Marken und Designern verwendet werden, um ihre Handschrift auf ein Kleidungsstück zu setzen, bevor es in den Läden zum Verkauf angeboten wird?
Die Grundlagen der Mode gehen weit über neutrale Farbtöne oder Teile im Kleiderschrank hinaus. Ihr Ursprung liegt letztlich in der Landwirtschaft, und speziell im Anbau von Pflanzenfasern.
Unter den in der Kleidungsindustrie verwendeten Naturfasern steht die Baumwolle an erster Stelle. Sie macht allein ca. 30% der verwendeten Textilfasern aus. Der Baumwollanbau ist sehr wasserintensiv. Dabei kommen gewöhnlich auch verschiedene Düngemittel und Pestizide zum Einsatz. Dieser große Wasserbedarf für den Anbau von Baumwolle als Monokultur weist auf eine gewisse Instabilität im Sinne einer starken Abhängigkeit der Bekleidungsindustrie von Baumwollfasern hin.
Nunmehr haben sich die Bekleidungshersteller zum Ziel gesetzt, auf vielfältigere Textiltypen zurückgreifen und sich auf nachhaltigere Fasern zu konzentrieren. Somit möchten sie Produktionskosten senken und nachhaltigere umweltfreundliche Produkte herstellen, um dem gewachsenen Verbraucherbewusstsein Rechnung zu tragen.
Weltweit werden mehr als 60% aller von der Bekleidungsindustrie produzierten Textilien in China und Indien hergestellt. In diesen Regionen wird Energie vorwiegend aus fossilen Brennstoffen erzeugt, was die Kohlenstoffbilanz eines dort produzierten Kleidungsstückes noch weiter ansteigen lässt.
Schätzungen zufolge werden bei der Herstellung von 1 kg Stoff 23 kg Treibhausgase freigesetzt, was für eine jährliche Bilanz von 1,2 Milliarden Tonnen Treibhausgase sorgt. Diese Zahl entspricht ca. 10% der weltweiten Kohlenstoffbilanz, also mehr als der gesamte Luftfahrt- und Transportsektor.
Auch die Umweltverschmutzung ist ein großes Problem. Bei vielen Herstellungsprozessen in der Textilindustrie kommen Chemikalien, Farbstoffe und andere synthetische Produkte zum Einsatz, die in die Wasserversorgungssysteme und natürlichen Gewässer sickern können.
Ist das nicht zu viel des Guten? Abfall…
Jährlich werden um die einhundert Milliarden Kleidungsstücke weltweit produziert.
Ist die Lebens- oder Tragedauer dieser Kleidungsstücke abgelaufen, werden 85% davon, also drei von fünf, verbrannt oder landen auf Deponien. Derzeit besteht eine Kluft zwischen den in der Branche vorhandenen Kenntnissen und der Fähigkeit zum Recyclen und Wiederverwenden vom Textilien.
Mittels moderner Technologien hat man versucht Wege zu finden, um ausrangierte Kleidung in Fasern zu verwandeln, die dann für die Herstellung neuer Artikel verwendet werden können. Jedoch sind die meisten Recyclingtechnologien, wie z.B. chemische Zersetzung oder Zerkleinerung für härtere und beständige Produkte, wie z.B. Glas oder Karton entwickelt worden. Für das Recycling von empfindlichen Textilfasern kommen sie praktisch nicht in Frage.
Berichten zufolge kaufen die Verbraucher derzeit 60% mehr textile Kleidungsstücke als im Jahr 2000, was auf die o.g. Gründe sowie auf fehlendes Verbraucherbewusstsein zurückzuführen ist.
Versucht man die Staaten in Sachen Regulierung des Modemarktes und Unterstützung der Verwertung von Textilfasern in die Pflicht zu nehmen, muss festgestellt werden, dass die meisten dabei äußerst schlecht abschneiden. Die besten Ergebnisse weltweit hat Deutschland vorzuweisen, wo ca. drei Viertel der ausrangierten Kleidungsstücke gesammelt werden. Von ihnen wird die Hälfte wiederverwendet und ein Viertel recycelt.
Moderne Kleidungsstücke werden über einen kürzeren Zeitraum getragen und somit auch früher entsorgt. Die Bekleidungsindustrie verdoppelt ihre Treibgasemissionen, da immer mehr Kleidungsstücke in Massenproduktion hergestellt werden.
Was kann man da tun? Gibt es Alternativen?…
Man muss anerkennen, dass die Modeindustrie ihrer Kreativität folgend bereits Versuche unternommen hat, die Verfahren und Prozesse der Textilindustrie umzustellen, was sogar über die Entwicklung von Slogans zur Besänftigung eines wachsenden Verbraucherbewusstseins hinausgeht.
Kreislaufmode
All jene, die sich an der Kreislaufmode beteiligen, versuchen einen Beitrag zu einem regenerativen Bekleidungssystem zu leisten. Sie fordern Designer und Vertreiber auf, an die Wiederverwendung eines Artikels zu denken, um somit die Nützlichkeit und den Wert eines Kleidungsstücks zu maximieren und Abfall zu reduzieren.
Common Objective hat einige der Schlüsselelemente des Kreislaufmodekonzepts identifiziert. Dazu gehören:
Modedesign unter Berücksichtigung des Kreislaufprinzips
Dies beinhaltet Aspekte, wie z.B. die Verwendung von Mischungen gleicher Fasern anstatt verschiedener Fasern, um sicherzustellen, dass ausrangierte Kleidungsstücke dann einfacher zurückgewonnen, recycelt und wiederverwendet werden können.
Nachhaltige Produktion
Es sollte verstärkt auf die Verwendung erneuerbarer Energien für die Produktionsprozesse gesetzt werden. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Nachhaltigkeit der Ausgangsstoffe und Fasern. In diesem Zusammenhang ist nach umweltfreundlichen Alternativen zu suchen, wie z.B. Recyclingfasern und Fasern pflanzlichen Ursprungs.
Beendigung des Abfallkreislaufs
Am wichtigsten ist es jedoch, den Abfallkreislauf zu beenden und Systeme einzuführen, mit denen abgelegte Kleidungsstücke eingesammelt, recycelt, wiederaufbereitet und/oder mit Blick auf ihre Ausgangsstoffe wiederverwendet werden können.
Es gibt hoffnungsvolle Beispiele, wie dieser Kreislauf unterbrochen werden kann. Die bedeutende Modemarke H&M hat sich verpflichtet, bis 2030 nur noch Artikel aus nachhaltigen Quellen in ihren Läden zu verkaufen.
Zu diesem Zweck haben sie Kleidersammlungen an allen Verkaufspunkten eingerichtet, wo die Verbraucher jegliche Kleidungsstücke, ganz gleich welcher Marke und in welchem Zustand, abgeben können. Die gesammelten Artikel werden dann sortiert und in die Kategorien „erneut tragen“, „wiederverwenden“ oder „recyceln“ eingeteilt, um somit das Abfallaufkommen weitestgehend zu minimieren.
Hier ein paar Ideen, was Du heute schon tun kannst, um dem Planeten und der Menschheit zu helfen:
- Fertige ein Inventar Deines Kleiderschranks an. Jene Kleidungsstücke, von denen Du der Meinung bist, dass Du sie nie mehr tragen wirst oder sie Dir nicht mehr gefallen, solltest Du in die nächstgelegene Kleidersammlung bringen, um sie in den Verwertungskreislauf einzubringen.
- Untersuche, von wem Du Deine Kleidung kaufst. Wenn der Hersteller transparent Informationen zu seiner Lieferkette und den Designprozessen zur Verfügung stellt, dann bist Du sicher am richtigen Ort. Sollte dies nicht der Fall sein, möge man sich nach Alternativen umschauen.
- Das Revival der Boutiquen Schau´ Dich in Deiner Stadt um. Lokale Bekleidungsläden und Schneidereien verwenden meist Stoffe von regionalen Herstellern und entwickeln ihre Produkte selbst. Unterstütze die lokale Wirtschaft und entscheide Dich für etwas Einzigartiges, was Deinen neuen Look bestimmen kann
Quellen
- Recycling Your Fashion for a Better Future – Impacting Our Future
- Why Recycling Won’t Solve Fashion’s Sustainability Problem | British Vogue
- Style that’s sustainable: A new fast-fashion formula | McKinsey
- A New Textiles Economy: Redesigning fashion’s future (ellenmacarthurfoundation.org)
- Moving Towards a Circular Fashion Economy – MOTIF
- The price of fast fashion | Nature Climate Change
- What is Circular Fashion? | Common Objective
- The European market potential for recycled fashion | CBI
Bild
- Pixabay
after reading this article, I really need to rethink my fashion choices. Recycling clothes, anyone? 🌎♻️
Also ich finde es ja super, dass das Thema Mode und Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus rückt. Aber mal ehrlich, wer hat schon Zeit und Lust seine Klamotten ständig zu recyceln? Ich trage lieber einfach das, was mir gefällt und gut aussieht. #FashionFirst
Verstehe, dass du dich für Mode interessierst, aber denkst du nicht, dass wir alle Verantwortung für die Umwelt übernehmen sollten? Es gibt viele Möglichkeiten, nachhaltige Mode zu unterstützen, ohne auf Style zu verzichten. Kleine Veränderungen können einen großen Unterschied machen. #Nachhaltigkeit
Ich finde es super wichtig, Kleidung wiederzuverwenden und zu recyceln! #Nachhaltigkeit #Kreislaufmode 🌍👗
Also, ich finde Recycling total wichtig, aber manchmal ist es einfach zu viel Aufwand. 🙄
Ja, Mode ist wichtig, aber wir müssen auch über die sozialen Auswirkungen sprechen.
Ich finde, dass wir alle mehr darauf achten sollten, unsere Kleidung wiederzuverwenden oder zu recyceln. Es ist an der Zeit, nachhaltiger zu handeln!
Ach, komm schon! Das ist doch nur wieder so ein Öko-Gequatsche. Ich kaufe mir lieber immer wieder neue Klamotten und lebe im Hier und Jetzt. Nachhaltigkeit ist doch nur was für Langweiler!
Kreislaufmode ist die Zukunft! Aber wie können wir alle dazu beitragen? Diskutieren wir! 🔄🌱👗
Kreislaufmode ist ein wichtiger Schritt, aber es braucht mehr als Diskussionen. Konkrete Taten sind gefragt, wie bewusster Konsum, Recycling und Unterstützung von nachhaltigen Marken. Jeder Einzelne muss Verantwortung übernehmen, um die Modebranche wirklich zu verändern. Handeln wir gemeinsam! 🛠️💚👖
Ist Recycling wirklich die Lösung? Diskutieren wir über nachhaltige Mode! 🌿👗
Recycling ist ein wichtiger Teil der Nachhaltigkeit, aber nicht die alleinige Lösung. Nachhaltige Mode geht darüber hinaus und betrifft den gesamten Produktionsprozess. Lasst uns über Ressourceneffizienz, faire Arbeitsbedingungen und transparente Lieferketten diskutieren. 🌱💚👚
Ich finde, wir sollten mehr Second-Hand shops unterstützen! Upcycling ist auch cool. 🌿♻️