- Shade Okewale-Retat:
- Laura Martins Queiroz
- Louis Sauvat
- Carlos Herzog Oldenburg
- Gaspard Soulier
- Colton Voorhees
Aluminium und Holz | Nachhaltige Entscheidungen bei Türen und Fenstern
Beim Bau oder der Renovierung eines Hauses verliert man sich leicht in den schönen Dingen — Wandfarben, Fliesenmuster, Beleuchtung. Aber einige der wichtigsten Entscheidungen betreffen genau die Dinge, die man auf den ersten Blick nicht sieht. Fenster und Türen etwa haben einen enormen Einfluss auf die Energieeffizienz, den Wohnkomfort und den ökologischen Fußabdruck eines Hauses. Die Wahl des richtigen Rahmenmaterials ist also nicht einfach eine technische Nebensache — sie ist eine echte Chance, etwas Nachhaltiges zu bewirken.
In einer Welt, in der Klimawandel und umweltbewusstes Leben immer präsenter werden, ist es wichtiger denn je, auch bei den kleineren Entscheidungen auf Nachhaltigkeit zu achten. Von den verwendeten Materialien bis hin zu deren Lebensdauer: Alles zählt.
Holz, Aluminium und PVC bieten jeweils eigene Vorteile, und wer gut informiert auswählt, kann sich ein Zuhause schaffen, das nicht nur gut aussieht, sondern sich auch gut anfühlt — moralisch wie praktisch.
Holzrahmen: Klassisch, schön und umweltfreundlich
Holzrahmen für Fenster und Türen haben etwas Zeitloses an sich. Vielleicht ist es die warme Optik, die natürliche Maserung oder einfach das Gefühl, mit der Natur verbunden zu sein. Aber Holzrahmen sind weit mehr als nur ein nostalgischer Designansatz — sie zählen zu den nachhaltigsten Optionen, vor allem wenn das Holz aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft stammt.
Zertifikate wie die des Forest Stewardship Council (FSC) stellen sicher, dass Holz nachhaltig geerntet wird. So werden Wälder geschützt und die Artenvielfalt erhalten. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der bei richtiger Bewirtschaftung nicht zur Übernutzung der Natur beiträgt. Außerdem wirkt Holz als natürlicher CO2-Speicher und reduziert so die Treibhausgasemissionen.
Dazu kommt: Holz isoliert hervorragend. Es hält die Wärme im Winter drinnen und die Hitze im Sommer draußen. Das spart Heiz- und Kühlenergie und somit bares Geld.
Aber: Holz ist nicht gleich Holz. Wer auf langlebige Qualität setzen möchte, wählt besser Harthölzer wie Eiche oder Mahagoni. Nachhaltige Weichhölzer wie Kiefer bieten eine gute Balance zwischen Umweltfreundlichkeit und Kosten. Und dank moderner Veredelungen wie Druckimprägnierung, UV-beständigen Lacken oder natürlichen Ölen halten Holzrahmen heute viel länger als früher.
Mit ein wenig Pflege begleiten sie ein Haus oft jahrzehntelang.
Aluminiumrahmen: Modern, robust und recycelbar
Wer auf einen modernen Look, Langlebigkeit und wenig Pflegeaufwand setzt, sollte sich Aluminiumrahmen genauer anschauen. Sie sehen nicht nur edel aus, sondern haben auch überraschend starke Umwelt Argumente.
Ein großer Vorteil: Aluminium ist extrem langlebig. Es verzieht sich nicht, fault nicht und ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit oder salzige Luft. Damit eignet es sich besonders für feuchte oder küstennahe Gegenden. Und: Weniger Verschleiß bedeutet auch weniger Ersatzteile und Abfall.
Das wirklich Besondere an Aluminium ist jedoch seine Recyclingfähigkeit. Es lässt sich nahezu unbegrenzt wiederverwenden — ohne Qualitätsverlust. Und das bei bis zu 95 % weniger Energieaufwand als bei der Neuproduktion.
Unternehmen wie Reynaers Aluminium oder Schüco verwenden gezielt Recycling-Aluminium, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern.
Klar, Aluminium leitet Wärme gut — eigentlich ein Nachteil in Sachen Isolierung. Doch moderne sogenannte “thermische Trennungen” innerhalb des Rahmens wirken dem entgegen. Kombiniert mit Doppel- oder Dreifachverglasung, erreichen Aluminiumfenster heute beachtliche Energieeffizienzwerte.
PVC-Rahmen: Preiswert, isolierend und zunehmend nachhaltig
Für alle, die ein kleineres Budget haben, aber nicht auf gute Isolierung verzichten wollen, bietet sich PVC (Polyvinylchlorid) als Alternative an. PVC-Rahmen leiten Wärme kaum, was bedeutet: Im Winter bleibt es drinnen warm, im Sommer angenehm kühl.
Früher hatte PVC wegen seiner Herstellung einen eher schlechten Ruf. Doch inzwischen hat sich viel getan: Viele Hersteller, darunter Veka und Deceuninck, produzieren inzwischen bleifreie, recycelbare Rahmen. Einige haben sogar geschlossene Recyclingkreisläufe etabliert, bei denen alte Fenster wiederverwertet werden.
Zudem sind PVC-Rahmen pflegeleicht. Kein Streichen, kein Schleifen — abwischen reicht. Dank UV-beständiger Beschichtungen sehen sie auch nach Jahren noch gut aus.
Und für größere Fensterflächen gibt es verstärkte Varianten, die auch in puncto Stabilität mithalten können.
Du könntest interessiert sein an: Bau grün, lebe sauber | Ein lockerer Guide zu nachhaltigen Baumaterialien
Warum Doppel- und Dreifachverglasung so wichtig sind
Rahmen sind wichtig, aber die Verglasung ist es ebenso. Doppelverglasung — also zwei Glasscheiben mit einem Luft- oder Gaszwischenraum — ist inzwischen Standard in vielen nachhaltigen Neubauten.
Im Vergleich zu Einfachverglasung reduziert sie den Wärmeverlust um bis zu 50 %. Das bringt stabilere Raumtemperaturen, geringeren Energieverbrauch und weniger Belastung für die Heizung. Und: Sie schützt auch gegen Lärm von außen — ein echter Pluspunkt in der Stadt.
Dreifachverglasung bietet noch besseren Schutz, lohnt sich aber vor allem in sehr kalten Regionen.
Wer das Maximum herausholen will, achtet auf Abstandhalter mit “warmer Kante” -die reduzieren Wärmebrücken- und spezielle Low-E-Beschichtungen, die im Winter Wärme reflektieren und im Sommer fernhalten.
Warum deine Entscheidungen zählen
Ein nachhaltiges Zuhause zu bauen bedeutet nicht, alles perfekt zu machen. Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen, die in Summe einen Unterschied machen. Die Auswahl der Fenster und Türen ist eine dieser scheinbar kleinen Entscheidungen mit großer Wirkung — für die Stromrechnung, den Komfort und den Planeten.
Holz bringt natürliche Schönheit und einen niedrigen CO2-Abdruck. Aluminium punktet mit Langlebigkeit und Recyclebarkeit. PVC ist günstig, effizient und wird stetig nachhaltiger. Kombiniert mit guter Verglasung trägt jede dieser Optionen zu einem umweltfreundlichen, langlebigen Zuhause bei.
Nachhaltiges Bauen ist kein Trend mehr — es ist die Zukunft. Und mit jeder bewussten Entscheidung kommen wir einer gesünderen Welt ein Stück näher.
Quellen
- JELD-WEN: FSC-Certified Wooden Frames. (2023)
- Reynaers Aluminium: Energy-Efficient Aluminium Windows. (2023)
- Schüco: Thermal Break Aluminium Frames. (2023)
- Veka: Recycled PVC Windows. (2023)
Bilder
- Glass Forum
- Jan van der Wolf, Pexels
0 Kommentare