Recycling, ein Kapitel der Abfallwirtschaft

Recycling, ein Kapitel der Abfallwirtschaft: Was, wie und wieso

Die Abfallwirtschaft ist ein kritischer Bereich der Nachhaltigkeit. Aber was hat es damit auf sich? Abfallwirtschaft bezeichnet im Allgemeinen den Schritt im Lebenszyklus eines Produkts, wenn es von seiner vorherigen Nutzung durch Hersteller oder Verbraucher in die letzte Stufe, seine Entsorgung, übergeht. Tatsächlich wird diese Entsorgung auf verschiedene Weisen gehandhabt und ist überaus wichtig.

Lasst uns also verstehen, was Abfallmanagement bedeutet und welche Rolle das Recycling als Kapitel der Abfallwirtschaft spielt.

Die Bedeutung von Abfallwirtschaft

Die Abfallwirtschaft spielt in unserer modernen Welt eine wichtige Rolle, weil sie sicherstellt, dass Abfälle richtig verarbeitet werden.

Dies hängt natürlich von der Art des anfallenden Abfalls ab. Hier haben wir eine große Vielfalt, darunter landwirtschaftliche, medizinische, Bau-, Siedlungs- und Industrieabfälle – und mehr. Diese Vielfalt an Abfallarten trägt zur Komplexität des Themas bei.

Es gibt zahlreiche Abfallmanagementmethoden: Kompostierung, Verbrennung, Wiederaufbereitung, Recycling und mehr.

Leider bergen einige dieser Methoden große Risiken für Wildtiere und Menschen – kannst du erraten, welche Methoden potenziell gefährlich sind? Die Realität ist, dass viel Abfall in Meeren, auf Straßen oder auf Mülldeponien landet. Je nach Abfallart kann die Zersetzung praktisch ewig dauern. In der Zwischenzeit verursacht sie viele schädliche Nebenwirkungen wie Wasser- oder Luftverschmutzung und sogar Bodenerosion.

Zur Veranschaulichung: Schätzungen des World Wildlife Fund zufolge landen jedes Jahr rund 8 Millionen Tonnen Plastik im Meer. Daher ist es leicht zu verstehen, welche entscheidende Rolle die Abfallwirtschaft spielt.

Fokus auf Recycling

Nachdem wir begonnen haben, die Vielfalt und Komplexität der Abfallwirtschaft zu erfassen, konzentrieren wir uns nun auf ein Kapitel der Abfallwirtschaft: Recycling.

Kurz gesagt umfasst Recycling mehrere Aktivitäten, bei denen verschiedene Materialien gesammelt, verarbeitet und als Rohstoffe für die weitere Herstellung von Produkten verwendet werden. In diesem Transformationsprozess ersetzen sie dann sogenanntes Neumaterial für neue Produkte.

Ähnlich wie die gesamte Abfallwirtschaft ist auch das Recycling sehr vielfältig und komplex. Die wichtigsten Recyclingarten sind internes und externes Recycling. Internes Recycling bedeutet die Wiederverwendung von Abfallprodukten eines Herstellungsprozesses, wie es in der Metallindustrie üblich ist.

Externes Recycling hingegen bezieht sich auf die Rückgewinnung von Materialien aus einem gebrauchten Produkt, typischerweise durch eine öffentliche Einrichtung.

Wenn wir uns die verschiedenen Materialien ansehen, die recycelbar sind, können wir die folgenden Haupttypen identifizieren: Kunststoff, Glas, Papier, Metall, Holz, Textil und Elektronik. Die Recyclingverfahren unterscheiden sich je nach Material und bieten unterschiedliche Nachhaltigkeitsvorteile. Schätzungen zufolge können beispielsweise für jede Tonne Karton und Papier, die recycelt werden, etwa 17 Bäume gerettet werden.

Die Vorteile

Wie die meisten Menschen wissen, bietet Recycling viele Vorteile. Ein Vorteil ist die Reduzierung von Abfällen auf Deponien, was einerseits Kosten spart, aber auch nachhaltiger ist, indem weitere Verschmutzungen verhindert werden.

Da Recycling die Verwendung vorhandener Materialien für die Herstellung neuer Produkte ermöglicht, reduziert es außerdem den Bedarf an Neumaterialien und entlastet damit die knappen natürlichen Ressourcen. Weitere Vorteile sind üblicherweise ein reduzierter Energieverbrauch und weniger Treibhausgasemissionen.

Aus gesellschaftlicher Sicht kann Recycling auch als ein Umdenken betrachtet werden, weg von der stumpfen Entsorgung gebrauchter Materialien. Stattdessen berücksichtigt es den Restwert von Produkten und verfolgt einen Kreislaufwirtschaftsansatz. Welche Denkweise hast du?

Die Schwierigkeiten

Die aktuelle Realität ist jedoch, dass Recycling immer noch die „Ausnahme“ ist und wird nicht in dem Maße durchgeführt, wie es möglich wäre. Das hat mehrere Gründe, beispielsweise produzieren Hersteller Produkte oder Verpackungen, die nicht oder nur schwer recycelbar sind.

Darüber hinaus entsorgen Verbraucher ihren Müll falsch, was ein erfolgreiches Recycling verhindert. Außerdem kann es eine unzureichende Recyclinginfrastruktur oder einen Mangel an staatlicher Durchsetzung geben.

Das Ergebnis bleibt gleich: Weltweit werden nur rund 19% des Abfalls recycelt oder kompostiert.

Diese Zahl variiert je nach Material und Land, aber Recycling kann und sollte auf einem höheren Niveau erfolgen.

Gleichzeitig ist Recycling nicht die (alleinige) Lösung für eine nachhaltige Welt – natürlich gibt es Grenzen. Nicht alle Materialien können recycelt werden, und die Anzahl der Recyclingvorgänge für verschiedene Materialien ist begrenzt.

Glücklicherweise werden im Bereich der Abfallwirtschaft und des Recyclings einige hochinteressante Innovationen erforscht. Wenn du mehr über acht Technologietrends erfahren möchtest, kannst du hier weiterlesen.

Und was ist mit dir?

Was hast du von diesem Artikel gelernt? Vielleicht hast du jetzt eine bessere Vorstellung von der Abfallwirtschaft, vom Recycling und deren Bedeutungen sowie Herausforderungen. Aber wie wird sich dieses Wissen nun auf deinen Alltag auswirken?

Idealerweise informierst du dich im Anschluss über die Recyclingpraktiken in deinem Land und deiner Stadt. Welche Art von Recycling wird durchgeführt und wie kannst du dazu beitragen?

Externes Recycling funktioniert nur, wenn Verbraucher ihren Beitrag leisten. Wir müssen unser Bestes geben, um den von uns produzierten Müll zu trennen, und wir müssen ihn richtig entsorgen, um sicherzustellen, dass Recycling stattfinden kann. Wenn du lernen möchtest, wie du besser recyceln kannst, lies diesen Artikel mit 7 einfachen Tipps. Um es noch einfacher zu machen, gibt es hier noch unsere 3 abschließenden Vorschläge:

1. Mach dich mit der Mülltrennung vertraut, die für dein lokales Recycling erforderlich ist, und sortiere deinen Müll entsprechend.
2. Bevor du etwas wegwirfst, schau auf die Verpackung – in der Regel gibt es dort Hinweise darauf, um was für ein Material es sich handelt.
3. Zu guter Letzt, erinnere dich an die 7 Rs: rethink, refuse, reduce, repurpose, reuse, recycle, rot. Oder auch: überdenken, ablehnen, reduzieren, umfunktionieren, wiederverwenden, recyceln, verrotten. Beachte, dass Recycling nur Schritt 6 ist – die ersten fünf Schritte sollten also zuerst geschehen!

1. Quellen

• Waste Management – an overview | ScienceDirect Topics
• Wastes | US EPA
• Modern Waste Management Techniques – A Critical Review (researchgate.net)
• The Importance of Waste Management (myethicalchoice.com)
• 46 Recycling Facts & Statistics (trvst.world)
• Recycling – Plastics | Britannica
• What does ‘recycling’ actually mean? | Waste Dive
• Limits of Recycling | MATSE 81: Materials In Today’s World (psu.edu)
• Innovations in recycling (nationalgeographic.com)
• Top 8 Recycling Technology Trends in 2023 | StartUs Insights (startus-insights.com)
• Recycling – Plastics | Britannica
• 7 Tips to Recycle Better – Earth Day
• The 7 R’s of Sustainability • AeromatiCo
• Types Of Recycling | All Green Electronics Recycling (allgreenrecycling.com)
• What are the Different Types of Recycling? | ISM Waste & Recycling

1. Bilder

• Waste Trashcan Management
• Kostenloses Bild zu Kompost auf Unsplash
• 7-Rs-of-sustainability-aeromatico-composting