Nachhaltige Baumaterialien
Bist Du dabei, ein Haus zu bauen oder zu renovieren und machst Dir Sorgen über Deinen ökologischen Fußabdruck? Keine Sorge – Du bist nicht allein! Nachhaltige Baumaterialien sind inzwischen ein großes Thema für alle, die umweltfreundlicher bauen oder modernisieren möchten. Ob Fundament oder Feinschliff: Wir alle suchen nach Wegen, unsere vier Wände so zu gestalten, dass sie die Umwelt möglichst wenig belasten.
In diesem Artikel quatschen wir locker über verschiedene Baumaterialien und wie sie nachhaltiger eingesetzt werden können. Und das Geniale daran? Es geht nicht nur um „grün sein“ im Sinne einer Modeerscheinung, sondern auch um Langlebigkeit, Energieeffizienz und sogar Kostenersparnisse auf lange Sicht. Also schnapp Dir einen Kaffee, mach es Dir bequem und tauche mit uns ein in die Welt der umweltfreundlichen Baustoffe!
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Fundamente und Struktur: Beton, Stahl und behandeltes Holz
Beton
- Weniger CO₂-Emissionen durch alternative Bindemittel wie Flugasche oder Hüttensand.
- Hohe Langlebigkeit, damit Fundamente und Bauteile seltener ausgetauscht werden müssen
Stahl
- Recycelbar: Stahl kann oft ohne Qualitätsverlust wiederaufbereitet werden.
- Effizienz beim Bau: Vorgefertigte Stahlkomponenten reduzieren Abfälle auf der Baustelle.
Behandeltes Holz
Weshalb ist das nachhaltig?
- Niedriger CO₂-Fußabdruck: Bäume nehmen während des Wachstums CO₂ auf.
- Biologisch abbaubar: Nach seiner Nutzungsdauer zersetzt sich Holz auf natürliche Weise.
- Erneuerbar: Mit FSC- oder PEFC-Zertifikaten weißt Du, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt
Isolierungen: Mineralwolle, Polystyrol (EPS) und Zellulose
Mineralwolle
- Häufig mit Anteilen aus recycelten Industrieabfällen.
- Sehr haltbar, wodurch weniger häufig erneuert werden muss.
Polystyrol (EPS)
- Geringe Wärmeleitfähigkeit spart Energie bei Heizung und Kühlung.
- Leichtes Material senkt Transportkosten und -emissionen.
Zellulose
- Verwendet recyceltes Papier.
- Biologisch abbaubar.
- Füllt Hohlräume lückenlos aus und reduziert so Energieverluste.
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Wände: Ziegel, Betonblöcke und Holz
Ziegel
Ziegel sind ein echter Dauerbrenner: langlebig, feuerbeständig und leicht verfügbar. Viele Hersteller, darunter Wienerberger, setzen inzwischen auf energieeffizientere Produktionsprozesse und lokale Rohstoffe.
Betonblöcke
Holz
Dächer: Dachziegel, Metallplatten und wasserdichte Membranen
Dachziegel
Metallplatten
Wasserdichte Membranen
Türen und Fenster: Holz, Aluminium, PVC und Doppelverglasung
Holzrahmen
Aluminiumrahmen
PVC-Rahmen
Doppelverglasung
Elektroinstallationen: Kabel, Steckdosen und Schalter
Kabel
Achte auf Kabel von Herstellern wie Prysmian oder Nexans, die recyceltes Kupfer oder Aluminium verwenden. Zudem ist es wichtig, Kabelquerschnitte korrekt zu dimensionieren, um Energieverluste durch Wärmeentwicklung gering zu halten.
Steckdosen und Schalter
Hier geht es nicht nur um schickes Design. Einige Unternehmen wie Schneider Electric bringen Schalterserien mit recycelten Kunststoffen und reduzierten Schadstoffen auf den Markt. Manche Systeme sind modular aufgebaut, sodass Du einzelne Bauteile tauschen kannst, ohne das gesamte Schalterprogramm zu entsorgen.
Sanitärinstallationen: PVC-Rohre, Kupferrohre und Sanitärzubehör
PVC-Rohre
PVC wird häufig in der Sanitärtechnik eingesetzt. Öko-Varianten setzen auf weniger bedenkliche Weichmacher oder recycelte PVC-Komponenten. Marken wie Geberit achten auf eine lange Lebensdauer und Wiederverwertbarkeit ihrer Rohrsysteme.
Kupferrohre
Kupfer ist hervorragend recycelbar und besitzt natürliche antibakterielle Eigenschaften. Durch den Einsatz von recyceltem Kupfer lässt sich der Energiebedarf in der Herstellung massiv reduzieren. Allerdings besteht das Risiko von Diebstahl, weil Kupfer recht wertvoll ist.
Sanitärzubehör
Bei Wasserhähnen und Duschsystemen lohnt sich ein Blick auf wasser- und energiesparende Modelle. Grohe und Hansgrohe bieten Technik, die den Wasserverbrauch minimiert, ohne dass Du auf Komfort verzichten musst – Dein Geldbeutel und die Umwelt danken es Dir.
Innenausbau: Gipskarton, Gips, Farbe und Tapeten
Gipskarton
Auch „Trockenbauplatten“ genannt, bestehen sie oft aus recyceltem Gips und Papier. Firmen wie British Gypsum integrieren in ihren Produkten bereits wiederaufbereitete Materialien.
Gips
Traditioneller Gips ist durchaus umweltfreundlich, wenn der Gips oder Kalk verantwortungsvoll gewonnen wird. Kalkputz lässt Wände atmen, was Feuchtigkeit reguliert und Schimmelbildung vorbeugt. Zudem ist er komplett biologisch abbaubar.
Farbe
Setze auf Farben mit niedrigem oder gar keinem VOC-Gehalt (Volatile Organic Compounds). Farrow & Ball und Dulux haben spezielle Linien, die kaum Schadstoffe ausdünsten. Zudem verwenden sie immer häufiger natürliche Bindemittel und Pigmente.
Tapeten
Suche nach Tapeten aus recyceltem Papier und wasserbasierter oder lösemittelarmer Druckfarbe. Vermeide Tapeten mit Vinylschicht – die sind nämlich weniger umweltfreundlich. Es gibt zahlreiche Marken, die sich auf nachhaltige Tapeten spezialisiert haben.
Bodenbeläge: Keramikfliesen, Parkett, Vinyl und Teppich
Keramikfliesen
Fliesen können recyceltes Glas oder Keramik enthalten. Hersteller wie Ragno und Porcelanosa nutzen moderne Technologien, um Wasserverbrauch und Energiebedarf zu senken. Da Fliesen lange halten, musst Du weniger oft renovieren.
Parkett
Holzböden aus FSC-zertifiziertem oder recyceltem Holz sind eine tolle Möglichkeit, umweltfreundlich zu wohnen. Manche Marken wie Kährs setzen auf schadstoffarme Kleber und Oberflächenbehandlungen.
Vinyl
Vinylböden haben sich über die Jahre stark weiterentwickelt. Es gibt inzwischen recycelbare Varianten und solche mit sehr geringen VOC-Emissionen. Firmen wie Forbo (obwohl sie auch für Linoleum bekannt sind) arbeiten an Vinyl mit Recyclinganteil und umweltfreundlichen Eigenschaften.
Teppich
Wenn Du es gern kuschelig magst, könntest Du Dich für Teppiche aus Naturfasern wie Wolle oder Sisal entscheiden. Manche Hersteller, darunter Interface, haben einen geschlossenen Recyclingkreislauf entwickelt, bei dem alte Teppiche komplett wiederverwertet werden können.
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Installationen und Oberflächen: Armaturen, Sanitärkeramik, Einbauten und Elektrogeräte
Armaturen
Wähle Wasserhähne mit Wasserspar-Funktion. Grohe (EcoJoy) und Hansgrohe (EcoSmart) bieten Technologien, die den Verbrauch senken, ohne dass Du auf einen kräftigen Wasserstrahl verzichten musst.
Sanitärkeramik
Toiletten und Waschbecken mit Zwei-Mengen-Spülungen oder geringem Wasserverbrauch sind echte Umweltschoner. Investiere in langlebige Qualitätsware von Firmen wie Toto oder Kohler, damit Dir Reparaturen oder Austausch erspart bleiben.
Einbauten
Für Einbauschränke oder Küchenmöbel kannst Du auf nachhaltige Hölzer oder recyceltes Material wie wiederaufbereitetes MDF zurückgreifen. IKEA bietet zum Beispiel Kollektionen mit FSC-zertifizierten Materialien an. Oder Du beauftragst lokale Schreinereien, die sich auf Upcycling und nachhaltige Holzquellen spezialisiert haben.
Elektrogeräte
Energieeffiziente Geräte (in der EU oft mit Klasse A bezeichnet) reduzieren nicht nur Deine Stromkosten, sondern auch Deinen CO₂-Ausstoß. Hersteller wie Bosch und Miele bieten inzwischen Top-Modelle mit ausgezeichneten Energieeffizienz-Werten an.
Lust auf einen Plausch über Dein nachhaltiges Projekt?
Überlegst Du, eines dieser Materialien auszuprobieren, oder hast Du bereits Erfahrung damit gesammelt? Erzähl doch mal! Nichts geht über den Austausch von Tipps und persönlichen Erfahrungen.
Und vergiss nicht, ständig nach neuen grünen Technologien Ausschau zu halten – in diesem Bereich tut sich gerade unglaublich viel.
Viel Spaß beim nachhaltigen Bauen und Renovieren!
Quellen
- Holcim’s ECOPact
- Ecocem
- Rockwool
- Warmcel
- Wienerberger
- Marley
- Kingspan
- JELD-WEN
- Reynaers
- British Gypsum
- Farrow & Ball
- Interface
- Grohe
- IKEA
Bild
Magda Ehlers, Pexels
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