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89 Prozent der Weltbevölkerung wollen mehr Klimaschutz – Zeit, dass sie auch gehört werden!

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29 Apr., 2025

This post was originally published on Reset

Der Schutz unseres Klimas scheint nach einer kurzen Phase des kollektiven politischen Aktionismus aktuell wieder an Popularität zu verlieren. Die Trump-Regierung tut durch ein systematisches „Ghosting“ der Klimaforschung und der damit verbundenen Institutionen und Begriffe alles dafür, die Klimakrise einfach aus dem kollektiven Bewusstsein zu löschen. Und auch in vielen anderen Ländern rückt der Klimaschutz politisch in den Hintergrund.

Die Berichterstattung über die Klimakrise verstärkt das Bild. Sie ist überwiegend defensiv und bei größeren, klimakrisenbedingten Ereignissen bleibt die tatsächliche Ursache oft nur eine Randnotiz – wenn sie überhaupt genannt wird. Von Lösungen wird kaum gesprochen. Damit wird Menschen, die Maßnahmen zum Klimaschutz unterstützen, von Politik, der fossilen Industrie, den Nachrichten und den Diskursen in den sozialen Medien vermittelt, dass sie sich in einer Minderheit befinden.

Allerdings stehen diesem Eindruck ganz andere Zahlen gegenüber. Die überwältigende Mehrheit der Menschen weltweit fordert von ihren Regierungen stärkere Klimaschutzmaßnahmen. Belegt ist das von einer wachsenden Zahl an fundierten wissenschaftlichen Studien. Die Zahlen haben auch uns überrascht.

Symbolbild konstruktiver Journalismus

Lösungen statt Weltuntergang: Darum brauchen wir konstruktiven Journalismus!

Du willst in den Medien nicht immer nur über Katastrophen und Probleme lesen, sondern auch etwas über mögliche Lösungen für Herausforderungen erfahren? Genau hier setzt der konstruktive Journalismus an.

Studien zeigen eine große Zustimmung zu mehr Klimaschutz

Eine dieser Studien, People’s Climate Vote 2024, wurde von der Universität Oxford durchgeführt. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass sich in den ärmeren Ländern 89 Prozent der Bevölkerung stärkere Klimaschutzmaßnahmen wünschen. Hier leben etwa vier Fünftel der Weltbevölkerung. In den reicheren Industrieländern waren es mit etwa zwei Dritteln der Bevölkerung etwas weniger. Werden die reichen und armen Bevölkerungsgruppen kombiniert, so die Studie, „wünschen sich 80 Prozent [der Menschen weltweit] mehr Klimaschutzmaßnahmen von ihren Regierungen“.

Auch das Yale Program on Climate Change Communication kommt auf ähnliche Zahlen. Das Programm gilt zusammen mit seinem Partner, dem George Mason University Center for Climate Change Communication, als weltweiter Goldstandard in der Meinungsforschung zum Klimawandel.

Eine Studie von Nature Climate Change belegt zusätzlich noch den bereits erwähnten Aspekt: Dass diese Mehrheit der Weltbevölkerung nicht weiß, dass sie die Mehrheit ist. So heißt es in dem Bericht, dass Menschen auf der ganzen Welt systematisch die Handlungsbereitschaft ihrer Mitbürger:innen unterschätzen würden.

Du bist nicht allein!

Die breite Zustimmung zu Maßnahmen gegen die Klimakrise, die schon jetzt zu massiven Hitzewellen, Dürren oder Überschwemmungen führt, ist ein dringend benötigter Hoffnungsschimmer. Und leitet direkt zu der Frage über: Wie kann diese kollektive Forderung in wirksame Maßnahmen übersetzt werden?

Die Klimaforschung belegt seit langem, dass wir durchaus über die notwendigen Mittel und das Know-how verfügen, um den Temperaturanstieg auf das im Pariser Abkommen festgelegte Ziel von 1,5 Grad zu begrenzen. Was fehlt, ist allerdings der politische Wille, die nötigen Maßnahmen konsequent umzusetzen. Und es ist anzunehmen, dass die stille Mehrheit sich nicht darüber bewusst ist, dass die Bewältigung der Klimakrise möglich ist.

Was braucht es also, damit die stille Klimamehrheit aufwacht und alle verstehen, dass die meisten Menschen weltweit genauso denken und fühlen wie sie? Damit sich die tatsächlichen Handlungen dieser Mehrheit als Bürger:innen, als Verbraucher:innen verändern und sie ihren politischen Einfluss geltend machen? Und damit die Berichterstattung in den Nachrichten und sozialen Medien selbstbewusst, lösungsorientiert und visionär wird?

Das sind die Fragen, die hinter dem Projekt „89 Percent“ der Non-Profit-Organisation Covering Climate Now stehen. Das Ende April gestartete Projekt ist eine einjährige Medieninitiative, die Nachrichtenredaktionen aus aller Welt einlädt, unabhängig voneinander oder gemeinsam über die Klimamehrheiten in ihren Gemeinden zu berichten und so sichtbar zu machen.

Das 89-Prozent-Projekt

Gestartet ist das Projekt „89 Percent“ mit einer intensiven Woche der Berichterstattung, an der sich große Medienhäuser weltweit beteiligt haben. Führende Partner sind „The Guardian“ und die Nachrichtenagentur Agence France-Presse, über das Projekt berichtet haben „The Nation“, „Rolling Stone“, „Scientific American“ und „Time“ in den USA, „National Observer“ in Kanada, der globale Sender „Deutsche Welle“ in Deutschland, „Corriere della Sera“ in Italien, „Asahi Shimbun“ in Japan und die multinationale Zusammenarbeit „Arab Reporters for Investigative Journalism“ mit Sitz in Jordanien. Hier findest du eine Übersicht der Artikel: Stories that inspire

Darauf folgt eine mehrmonatige Reportage, die weitere Aspekte der öffentlichen Meinung zum Klimaschutz beleuchtet. Außerdem soll in den kommenden Wochen und Monaten gemeinsam mit Partnern daran gearbeitet werden, die stille Mehrheit auf Veranstaltungen, Schulungen, in Interviews und vielem mehr sichtbar zu machen. Gipfeln wird das Projekt dann in einer zweiten gemeinsamen Berichterstattungswoche vor der UN-Klimakonferenz COP30 im November in Brasilien.

Wie kann ich mitmachen?

Jede Redaktion und jede:r Journalist:in kann mitmachen, indem er oder sie die bereits entstandenen Beiträge teilt und im Oktober Artikel zum Thema „The 89 Percent“ veröffentlicht.

Alle Partner von Covering Climate Now (CCNow ) haben Zugriff auf die Sharing Library, in der sämtliche Beiträge anderer Partner angeboten oder verwendet werden können. Die Anmeldung als Partner ist ganz einfach: CCNow

Wenn du kein offizieller Partner werden möchtest, kannst du einfach eine Nachricht an CCNow schreiben. Dein Beitrag wird dann ebenfalls im Rahmen der 89-Prozent-Initiative veröffentlicht.

Du bist kein Journalist oder eine Redaktion? Dann bleib doch über die Webseite auf dem Laufenden und mache die Initiative unter #The89Percent in deinem Netzwerk auf BlueSky, LinkedIn, Instagram und Threads bekannt!

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