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E-Mobilität: Das Problem der Batterien für Elektrofahrzeuge – Ein notwendiger oder einfach nur chaotischer Übergang?

E-Mobilität

27 Apr, 2023

Elektrofahrzeuge sind der neueste Verkaufsschlager… E-Mobilität

Die schnell einziehende Abhängigkeit von Batterien für Elektrofahrzeuge hat ungewollt zu neuen Nachhaltigkeitsproblemen des Automobilsektors geführt, über die es nachzudenken gilt.

Angestoßen von gemeinsamen Zielen wie der Erlangung von Null-Emissionen, der Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und allgemeinen Umweltschutzbestrebungen hat global der Übergang von Verbrennungsmotoren auf batterieelektrische Fahrzeuge beachtlich an Stärke gewonnen. In den letzten Jahren hat sich dieser Trend noch weiter verstärkt.

Das Verkaufsargument

Die Menschen steigen aus durchaus wichtigen Gründen auf Elektrofahrzeuge um:

  1. Geringere Ausgaben: Abgesehen von einem höheren Anschaffungspreis ist das Aufladen eines Elektrofahrzeugs letztlich günstiger als das Füllen eines herkömmlichen Benzin- oder Dieseltanks.
  2. Weniger Wartung: Der Antriebsstrang von E-Fahrzeugen besteht lediglich aus einem Elektromotor und einem Batterie-Pack. Weniger Teile bedeutet weniger Wartung und Instandhaltung. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren setzen sich hingegen aus Motoren, Getrieben, Zündkerzen, Kolben und anderen Dingen zusammen, von denen nur ein Mechaniker etwas versteht. Die Instandhaltung ist umso aufwendiger.
  3. Umweltfreundliche Elektrofahrzeuge setzen weniger Kohlendioxid und andere schädliche Emissionen frei und verschmutzen somit die Luft weniger als herkömmliche Verbrennungsmotoren.

Alles gute Absichten, die auch tolle Verkaufsargumente darstellen. Das scheint bei den Verbrauchern angekommen zu sein.

Allein 2020 sind drei Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen worden: 1,4 Millionen in Europa, 1,2 Millionen in China und ca. 295.000 in den Vereinigten Staaten.



Insgesamt wurden im Jahre 2020 allein 120 Milliarden US-Dollar für den Kauf von Elektrofahrzeugen ausgegeben. Das ist fast doppelt so viel wie die 2019 geschätzten Gesamtausgaben der Verbraucher. Die chinesischen Automobilhersteller streben nach der Erfüllung eines nationalen Mandats, wonach bis 2030 von allen verkauften Fahrzeugen 40 % E-Fahrzeuge sein sollten.

Im Jahre 2020 haben Regierungen in aller Welt ca. 14 Milliarden US-Dollar für Anreize für den Kauf von E-Fahrzeugen und Steuererleichterungen ausgegeben.

Darüber hinaus bremste die COVID-19-Pandemie die Ausbreitung der batterieelektrischen Fahrzeuge auch nicht wesentlich, was wiederum belegt, dass E-Fahrzeuge wahrlich Einzug gehalten haben und nicht nur eine Modeerscheinung sind.

Das große Interesse der Verbraucher setzt die Automobilhersteller besonders unter Druck, denn für sie heißt es, mit der wachsenden Nachfrage nach Elektrifizierung Schritt zu halten. Geopolitische Spannungen zwischen den Hauptakteuren sorgen für außenpolitische Kontroversen, Industrie, Infrastruktur und Arbeitsplätze.



Angesichts des boomenden Markts für Elektrofahrzeuge rechnet man mit wachsenden Beschäftigungszahlen im Automobilsektor. Um jedoch wettbewerbsfähig bleiben zu können, müssen Automobilfirmen Ressourcen in ihre Elektroflotte verlagern.

Das ist jedoch mit negativen Auswirkungen für Produktionslinien von benzinbetriebenen Fahrzeugen, die hauptsächlich von Werkern bedient werden, verbunden. Begünstigt werden davon hingegen Ingenieure, die speziell für den Umgang mit diesen E-Modellen ausgebildet sind.

Da nunmehr Arbeiter mit einem anderen Profil benötigt werden, sind massive Entlassungen absehbar.

AElektrofahrzeuge funktionieren mit Codes, die von Software-Ingenieuren programmiert werden müssen. Deshalb werden sie bevorzugt eingestellt, obgleich Mangel an diesen Fachkräften herrscht. Aus einem Bericht des Bureau of Labour Statistics der Vereinigten Staaten geht hervor, dass es heute schon an qualifizierten Arbeitskräften in diesem Bereich mangelt. Man geht davon aus, dass bis 2026 sogar 1,2 Millionen derartige Fachkräfte fehlen werden.

E-mobility, Necessary or Messy Transition

Lithium-Batterien

Auch wenn die Batterien mit Strom betrieben und aufgeladen werden, hängen die Hersteller von Batterien für E-Fahrzeuge weiterhin von Lithium-Ionen ab. Dieses grundlegende chemische Element muss jedoch erst einmal gewonnen werden, was wiederum mit Umweltfolgen verbunden ist.

Angetrieben durch den Übergang zu Elektrofahrzeugen wird die weltweite Nachfrage nach diesem als „weißes Gold“ bezeichneten Stoff bis 2040 wahrscheinlich um das 40-fache ansteigen.

Die weltweit größten Lithiumvorkommen befinden sich in Chile mit ca. 8 Millionen Tonnen, gefolgt von Australien mit 2,7 Millionen Tonnen, Argentinien mit 2 Millionen Tonnen und China mit 1 Million Tonnen.

Besorgniserregend ist jedoch, dass die globalen Reserven dieses Elements auf 14 Millionen Tonnen geschätzt werden, was dem 165-fachen des Produktionsvolumens von 2018 entspricht. Und die Tendenz ist steigend!

Je nach Produzentenland wird Lithium entweder in Bergwerken abgebaut oder aus Salaren gewonnen. Bei letzteren handelt es sich um Salzwüsten, in denen das Mineral durch Verdampfung und chemische Rückgewinnung aufbereitet wird.

Einfach beschrieben werden Bohrungen in den Boden eingebracht, um Solen aufzupumpen, in denen unterirdisch Lithium aufgesaugt wurde, und diese dann auf oberirdische Teichen zu verteilen. Durch die Sonneneinstrahlung verdampft dann die Flüssigkeit und das Salz fällt aus. In der verbleibenden Flüssigkeit ist eine hohe Konzentration an Lithium enthalten.


Wie von Friends of the Earth berichtet, ist aufgrund der entstandenen Bodenstörung dieser Abbauprozess unweigerlich mit Bodenschädigung und Luftverschmutzung, aber auch mit negativen Folgen für die anliegenden Gemeinschaften verbunden. Darüber hinaus wird der Zugang der Menschen zu sauberem Wasser gefährdet.

Obgleich bereits nach Alternativen für Lithium oder zumindest nach einem chemischen Ersatz, der keines Abbaus am Boden bedarf, geforscht wird, ist noch keine solide Lösung gefunden worden.

Außenpolitische Aspekte

Derzeit werden neunzig Prozent aller Elektrobatterien in drei Ländern hergestellt: Japan, Korea und China. Aufgrund der Konzentration der Produktion in Zentralasien liegen geopolitische Spannungen bezüglich der Kontrolle dieser wichtigen Ressource quasi auf der Hand, insbesondere angesichts des angespannten Verhältnisses zwischen China, den Vereinigten Staaten und Russland.

Der für die Batterieherstellung erforderliche Abbau von Lithium hat bereits zu Rechtsstreitigkeiten gegen Bergbauunternehmen in den Vereinigten Staaten, Serbien, Tibet und Chile geführt, und zwar angesichts der sozio-ökologischen Folgen und dem Landraub an indigenen Völkern. Dabei spielt aber auch der zunehmende geopolitische Druck in Sachen Lithiumlieferungen vor allem in Entwicklungsländern eine Rolle, in denen es an soliden Regulierungssystemen mangelt.

Geringe Beeinträchtigung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen

Das auf Energieanalysen spezialisierte Unternehmen IHS Markit geht davon aus, dass aufgrund von Elektrofahrzeugen die weltweite Nachfrage nach Rohöl bis 2026 um 1,1 Millionen Barrel zurückgeht.

Trotz allem wird der Großteil der weltweiten Rohölnachfrage weiterhin von der kommerziellen und Frachtluftfahrt, den LKW, der Industrie und nicht straßengebundenen Benutzern ausgehen, bei denen Elektrofahrzeuge zur individuellen Mobilität keine Beachtung finden.

Auch wenn es gut ankommt, wenn man einen Tesla oder ein anderes Elektrofahrzeug hat, stellt sich die Frage, inwiefern die voranstehenden Informationen Deine Kaufentscheidung, wenn überhaupt, beeinflussen können

Ist es nicht verantwortungsvoller, wenn Du Dein etwas ramponiertes Auto mit Verbrennungsmotor so lange weiter fährst, bis es tatsächlich auseinanderfällt, anstatt eine unvollendete Alternative finanziell zu unterstützen?

Lohnt es sich wirklich, ein Elektrofahrzeug zu kaufen, wenn man in einer Stadt mit einem guten Nahverkehrsnetz wohnt und man die negativen Auswirkungen der Herstellung von batterieelektrischen Fahrzeugen nicht mit in Kauf nehmen möchte?

Wir wären sehr an Deiner Meinung interessiert!


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31 Kommentare

  1. Holger Enders

    Ich finde Lithium-Batterien gut, aber was ist mit der Entsorgung? Werden sie recycelt oder landen sie einfach im Müll?

    Antworten
    • Egon

      Ja, da hast du Recht. Die Entsorgung von Lithium-Batterien ist ein ernstes Problem. Viele landen im Müll und belasten die Umwelt. Es ist an der Zeit, dass die Hersteller mehr Verantwortung übernehmen und Recyclingprogramme einführen.

      Antworten
  2. Julia G.

    Sehr wichtiges Thema, vor allem die kritische Beleuchtung der Mining Prozesse. Gibt es da noch weitere Ressourcen zu, die ich weiter lesen / ansehen könnte?

    Antworten
  3. Xenia R.

    sehr heftig, wie weit verbreitet E-Mobilität inzwischen teilweise ist. Einerseits sehr gut, aber löst ja leider auch nicht alle Probleme, wie wir auch in diesem Artikel sehen…

    Antworten
    • Komoneed

      Dies ist wahrscheinlich der Grund, warum die Automobilindustrie immer noch nach alternativen Lösungen forscht und sucht – z.B.: Wasserstoff-Brennstoffzellenmotoren

      Antworten
  4. Klara

    Danke für den spannenden Artikel! Es wäre auch interessant zu sehen, welche Autofirmen bspw. nicht auf E-Mobilität setzen. Und welche Alternativen es gibt oder was in der Industrie erreicht werden muss mit Blick auf Mobilität

    Antworten
    • Komoneed

      Wir stehen kurz vor der Veröffentlichung einer Forschungsarbeit, die von einem ESCP Business Scholl Team – Bachelor Studenten – entwickelt wurde

      Antworten
  5. Carmen Maaß

    Also ich persönlich finde, dass der Übergang zur E-Mobilität schon wichtig ist, aber die Batterieprobleme sind echt chaotisch!

    Antworten
    • Jakob Lechner

      Na ja, Batterieprobleme sind nur ein vorübergehendes Hindernis auf dem Weg zur E-Mobilität. Die Technologie entwickelt sich ständig weiter und Lösungen werden gefunden. Es ist wichtig, die langfristigen Vorteile zu erkennen und nicht im Chaos stecken zu bleiben.

      Antworten
  6. Vanessa Haase

    Also ich finde, dass Elektrofahrzeuge eine gute Sache sind. Aber Batterien? Einfach nur chaotisch! 🤔💥🔋

    Antworten
    • Jean Gerber

      Ich verstehe deine Bedenken, aber Batterien sind derzeit die beste verfügbare Option für Elektrofahrzeuge. Die Technologie entwickelt sich ständig weiter und wird in Zukunft sicherlich noch besser. Lass uns offen bleiben und die Fortschritte abwarten. 💪🚗🔋

      Antworten
  7. Fabian Hartl

    Ich finde es cool, dass Elektroautos umweltfreundlich sind, aber was ist mit der Entsorgung der Batterien?

    Antworten
  8. Maximilian Sievers

    Ich denke, dass der Übergang zur E-Mobilität ein notwendiges Chaos ist. Was meint ihr? 🤔💥 #EAutoRevolution

    Antworten
  9. Diane Cremer

    Also ich finde, dass Elektroautos total überbewertet sind. Wer braucht schon Batterien? 🙄

    Antworten
  10. Dietrich Rother

    Ich finde, Elektroautos sind cool, aber was ist mit der Entsorgung der Batterien? 🤔

    Antworten
  11. Till Philipp

    Ich finde, dass der Übergang zur E-Mobilität chaotisch ist, aber notwendig für unsere Zukunft.

    Antworten
  12. Ingolf Kunze

    Ich finde es immer noch unglaublich, wie schnell sich die E-Mobilität entwickelt. Aber was ist mit der Entsorgung der Batterien? #Umweltaspekte

    Antworten
    • Cathrin John

      Da muss ich dir Recht geben! Die Entwicklung der E-Mobilität ist beeindruckend, aber die Entsorgung der Batterien ist definitiv ein wichtiger Aspekt, der nicht vernachlässigt werden darf. Hoffentlich werden in Zukunft nachhaltige Lösungen gefunden. #Umweltschutz

      Antworten
  13. Otmar Maurer

    Das Problem der Batterien für Elektrofahrzeuge? Pff, wer braucht schon Elektroautos? #fossilsforever

    Antworten
    • Hans-Willi Klein

      Elektroautos sind die Zukunft, mein Freund. Sie sind umweltfreundlicher und helfen dabei, unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Batterieprobleme lassen sich lösen, aber deine Einstellung scheint fossil zu sein. #Zukunftsklartext

      Antworten
  14. Giesela Jost

    Also ich finde ja, dass die Sache mit den Batterien bei Elektrofahrzeugen total überbewertet wird. Was meint ihr so?

    Antworten
    • Ronald Petzold

      Ich muss sagen, ich bin da ganz anderer Meinung. Die Batterien bei Elektrofahrzeugen sind meiner Meinung nach ein entscheidender Faktor. Ohne gute Batterien gibt es keine zuverlässige Reichweite. Das ist einfach Fakt.

      Antworten
  15. Manuel Stenzel

    Das Problem mit E-Mobilität ist doch, dass die Batterien viel zu schnell leer sind!

    Antworten
  16. Ernst Ebeling

    Also ich finde, dass Elektroautos total überbewertet sind. Wer braucht die schon?

    Antworten
  17. Caroline Vogel

    Also ich finde, dass Elektroautos echt cool sind, aber diese Batteriegeschichte ist schon etwas chaotisch, oder? 🤔

    Antworten
    • Andreas Meyer

      Ja, die Batterieproblematik ist sicherlich eine Herausforderung. Aber hey, Fortschritt kommt nicht ohne Kompromisse. Elektroautos sind die Zukunft, und wir müssen bereit sein, einige Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Lasst uns das große Ganze sehen und nicht nur das Chaos! 💪

      Antworten
  18. Gesa Wahl

    Also ich finde, dass Elektrofahrzeuge echt cool sind. Aber Batterien sind schon ein Problem, oder? 🤔

    Antworten
  19. Günter Gruber

    Also ich finde das Ganze schon irgendwie chaotisch und verwirrend… aber andererseits ist es doch gut, dass wir uns von fossilen Brennstoffen unabhängiger machen!

    Antworten
  20. Armin Bühler

    Also ich finde, dass Elektrofahrzeuge definitiv einen notwendigen Übergang darstellen. Aber die Batterien sind wirklich ein großes Problem! 🚗💥

    Antworten
  21. Waltraud Reimers

    Also ich finde, dass Elektroautos echt cool sind, aber die Batterien sind wirklich ein Problem.

    Antworten
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