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„In den vergangenen Jahren hatten wir immer wieder Hitzewellen mit Temperaturen von fast 50 Grad Celsius. Man muss viel trinken und bleibt besser im Haus. Viele Menschen müssen aber draußen arbeiten – unvorstellbar, wenn es so heiß ist. Besonders im Ramadan trinken und essen viele tagsüber nichts, das kann bei so großer Hitze sehr gefährlich für den Körper werden. In anderen Sommern war die Luft derart trocken und staubig, dass meine Schleimhäute gereizt waren. Plötzlich hatte ich ständig Nasenbluten.
2022 gab es massive Überflutungen in Pakistan. Ganze Gemeinden wurden ausradiert, unzählige Familien starben. Malaria und Durchfallerkrankungen nahmen zu, die Menschen hatten nichts mehr, alles war weg. Deswegen engagiere ich mich als Klimaaktivistin. Die betroffenen Menschen können sich keine Gedanken machen, wer schuld ist an der Klimakrise – sie versuchen, zu überleben und ihre Kinder durchzubringen. Sie sollten nicht auch noch über Nachhaltigkeit nachdenken müssen. Es sind die Mächtigen der Welt, die etwas verändern müssen.
Natürlich würde ich gerne etwas anderes tun als zu protestieren, aber ich fühle mich verantwortlich für all jene, die es nicht können. Ich habe meine Mutter mal gefragt, warum sie in einem Land wie Pakistan ein Kind in die Welt gesetzt hat. Sie antwortete: ‚Ich wusste, dass nur ein kleines Mädchen wie du etwas verändern könnte.‘ Mit 13 Jahren wurde ich Klimaaktivistin und habe Schilder gegen Müll auf den Straßen aufgestellt.
Seit den großen Überflutungen wird die Klimakrise in unserer Gesellschaft anders wahrgenommen. Früher verstanden die Menschen nicht, dass sich viele Naturkatastrophen durch die Klimakrise verschlimmert haben. Jetzt wollen sich viele junge Leute engagieren. Das ist für mich einer der größten Erfolge: Menschen zusammenzubringen und ihnen durch meine Organisation Youth Climate Pakistan auf ihrem Weg in den Aktivismus zu helfen.
Für mich sind Klimaschutz und Frauenrechte eng verknüpft: In Pakistan ist es schwierig, Klimastreiks zu organisieren, weil die Behörden einem oft im Weg stehen. Sie genehmigen viele Streiks nicht, schieben Gründe vor, warum man eine Demonstration nicht anmelden darf. Als Frau ist es noch schwerer, da wir das Haus nur in Begleitung verlassen sollten. Die muss man erst mal finden. Aktivistinnen sind besonders in Gefahr: Sie werden immer wieder bedroht, vergewaltigt, manchmal umgebracht. Wir lassen uns nicht unterkriegen: Durch eine groß aufgezogene Kampagne konnten wir vor Kurzem ein Gesetz durchsetzen, das das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt garantieren soll und Verstöße dagegen einklagbar macht.“
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