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Unsere neue Social-Media-Managerin ist Cholena de Konigh, eine erfahrene Filmemacherin aus den Niederlanden. Wir sprachen mit ihr über ihren Weg in die Welt der sozialen Medien, ihre Ansichten zu den aktuellen Herausforderungen in Europa im Zusammenhang mit der Klimakrise und über die Rolle von sozialen Medien.
Cho, wie bist du zu deiner Arbeit mit sozialen Medien gekommen?
In den letzten zehn Jahren habe ich als Filmemacherin gearbeitet, hauptsächlich als Regisseurin und Cutterin – eine Arbeit, die ich liebe, auch wenn sie recht unregelmäßig sein kann. Irgendwann wollte ich etwas Stabileres, das aber immer noch Raum für Kreativität lässt. Zu dieser Zeit hat eine Kollegin ihre Produktionsfirma aufgebaut und eine:n Social-Media-Manager:in zur Unterstützung ihres Online-Magazins gesucht. Ich hatte bereits Erfahrung mit der Online-Werbung für meine eigenen Filmprojekte und es hat mir wirklich Spaß gemacht, also habe ich mich beworben. Ich bekam die Stelle und fand nicht nur die feste Arbeit, nach der ich gesucht hatte, sondern konnte auch meine kreativen Fähigkeiten erweitern – und meine Leidenschaft für Film mit der schnelllebigen Welt des digitalen Storytellings verbinden.
Auf welche Social-Media-Kampagne deiner bisherigen Karriere bist du besonders stolz?
Das Online-Magazin, für das ich gearbeitet habe, widmete sich dem Austausch von sexpositiven Ratschlägen, Meinungen und Erfahrungen. Daher waren unsere Kampagnen natürlich etwas pikant. Eine Kampagne, auf die ich stolz bin, war ein kurzes Video, das wir über Rachepornos gedreht haben. Es sollte das Bewusstsein für die wachsende Zahl von Rachepornofällen im Internet schärfen und die Menschen dazu ermutigen, es als das zu bezeichnen, was es wirklich ist: bildbasierter sexueller Missbrauch. Es war eine wirkungsvolle Möglichkeit, meinen filmischen Hintergrund mit Kampagnenarbeit zu verbinden und dabei zu helfen, eine wichtige Botschaft zu verbreiten.
Was hat dich an RESET und unserer Mission gereizt?
Der Übergang von Sexpositivität zu digitaler Nachhaltigkeit mag wie ein Sprung erscheinen, aber für mich geht es bei beiden darum, gesündere Systeme zu fördern – ob für Menschen oder die Umwelt. Als sich die Gelegenheit bot, bei RESET mitzuwirken, habe ich darin eine Chance gesehen, meine Social-Media-Fähigkeiten für eine größere Sache einzusetzen. Eine, die mit meiner wachsenden Leidenschaft für Nachhaltigkeit und dem positiven Einfluss auf die Zukunft unseres Planeten übereinstimmt.
Dieser Perspektivwechsel begann, als ich während der Pandemie auf die Idee einer engen Freundin, nach neuem geistigen Futter zu suchen, einging. Das hat meine Beziehung zur Natur grundlegend verändert. Ich bemerkte sowohl die subtilen als auch die weniger subtilen Auswirkungen, die der Mensch auf die Umwelt hat, und wollte herausfinden, wie ich selbst zu positiven Veränderungen beitragen kann.
Was mich zu RESET hingezogen hat, war der einzigartige, lösungsorientierte Ansatz. Anstatt sich ausschließlich mit Problemen zu befassen, werden Innovation und Widerstandsfähigkeit angesichts der Klimakrise in den Vordergrund gestellt. Ich bin inspiriert von dem Engagement, die Digitalisierung zu einem Teil der Lösung zu machen, und von der Art und Weise, wie sie Menschen und Ideen fördern kann, die einen bedeutenden Wandel in der Umwelt vorantreiben. Ich stolz bin, ein Teil der zukunftsorientierten Plattform zu sein.
Wie würdest du die aktuellen Herausforderungen in Europa im Zusammenhang mit der Klimakrise beschreiben?
Die Klimakrise betrifft jeden Aspekt unseres Lebens. Wenn man regelmäßig Zeit in der Natur verbringt, beginnt man dabei zusehen, wie schnell sich das Wetter verändert – es wird extremer, weniger vorhersehbar – und wie sich diese Veränderungen auf alle Bereiche des Lebens auf der Erde auswirken.
Die EU versucht, dieses Problem durch ehrgeizige politische Maßnahmen wie den Green Deal anzugehen. Aber allzu oft hat man das Gefühl, dass es sich dabei um eine idealistische Vision handelt, die auf ein veraltetes System aufgesetzt wird, das immer noch von Leistung statt von Nachhaltigkeit angetrieben wird.
Neue Richtlinien reichen nicht aus; wir müssen unsere Definition von Fortschritt und Erfolg grundlegend ändern. Ohne eine Änderung der Systeme, die unsere Wirtschaft und Industrie antreiben, besteht die Gefahr, dass selbst die besten Nachhaltigkeitsbemühungen untergraben werden.
Wie siehst du das Verhältnis zwischen Social Media und der Kommunikation über die Klimakrise, insbesondere angesichts der neuen Entwicklungen bei der Moderation von Inhalten und „Fake News“ auf den großen Social-Media-Plattformen?
Ich sehe die Beziehung als kompliziert an. Im Laufe der Jahre haben sich die sozialen Medien radikal verändert und zu einer stärker polarisierten Welt beigetragen. Mit Algorithmen, die Extreme verstärken, und oft inkonsistenter oder voreingenommener Inhaltsmoderation lässt sich leicht argumentieren, dass soziale Medien mehr schaden als nützen können – insbesondere wenn es um einen sinnvollen Umweltdiskurs geht.
Gleichzeitig ist es ein zweischneidiges Schwert. Diese Plattformen gehören nach wie vor zu den schnellsten Wegen, um ein breites Publikum zu erreichen, und für viele Menschen sind sie nach wie vor eine Hauptquelle für Nachrichten, Inspiration und Unterhaltung. Das macht sie zu unglaublich leistungsfähigen Werkzeugen für Organisationen und Veränderungswillige – wenn sie bewusst eingesetzt werden.
Wie bei vielen Dingen glaube ich, dass Veränderungen bei uns selbst beginnen. Soziale Medien werden nicht verschwinden, also müssen wir überdenken, wie wir mit ihnen auf bewusstere und nachhaltigere Weise umgehen. Wie sollten uns fragen: Was möchte ich wirklich mit meiner Online-Zeit anfangen? Wie kann sie mir dienen, ohne meine Energie zu erschöpfen oder mich in Fehlinformationen oder Echokammern zu ziehen? Folge Konten, die informieren, inspirieren und aufbauen. Achte auf deine digitalen Gewohnheiten, hinterfrage, was du konsumierst, und bewahre immer Raum für Nuancen – denn ein wenig Skepsis kann viel dazu beitragen, auf dem Boden zu bleiben.
Danke dir, Cho!
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