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Nachhaltiger Shoppen: Mit diesen Apps findest du umweltbewusste Kleidung

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17 Okt, 2024

This post was originally published on Reset

Dass die Modeindustrie nicht gerade umweltschonend ist, ist mittlerweile den meisten bekannt. Die Herstellung der Kleidung, die wir tragen, verbraucht Wasser und setzt CO2-Emissionen frei. Im Falle von Fast-Fashion-Marken, die Kosten sparen wollen, nähen die Arbeiter:innen die Kleidung für zu geringe Löhne und unter unsicheren Bedingungen. Wenn wir unsere Kleidung aussortieren, landet sie häufig auf Mülldeponien im globalen Süden. Und mit jedem Waschgang landet Mikroplastik aus Polyestergeweben in Flüssen und in den Ozeanen. Unser Verlangen, den neuesten Trends zu folgen, sorgt also für eine Reihe an Problemen.

In den letzten Jahren sind nachhaltige Mode-Labels zum Mainstream geworden – wenigstens vereinzelt. Es ist jetzt im Trend, Vintage- und Second-Hand-Kleidung zu kaufen – aber es gibt immer noch viel zu beachten, wenn wir uns nachhaltig kleiden wollen. Die folgenden Apps und digitalen Tools für nachhaltige Mode helfen dir dabei, Greenwashing-Marken zu vermeiden und das Beste aus deiner Kleidung herauszuholen.

Diese Apps helfen dir dabei, nachhaltige Mode zu finden

1. Apps, um Marken in Bezug auf Nachhaltigkeit zu prüfen

Möchtest du überprüfen, ob deine Lieblings-Modemarke faire Löhne zahlt? Oder etwa, ob die Kleidung wirklich so umweltfreundlich ist, wie auf der Webseite behauptet? Die App „Good on You“ bietet Informationen zu den ökologischen und sozialen Auswirkungen Tausender Modemarken. Auch „COSH!“ – ehemals bekannt als „Fairify“ – bewertet Geschäfte in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Spanien.

Spannender Fakt von ThredUp: Würde jeder Mensch weltweit nur einmal im Jahr ein gebrauchtes Kleidungsstück kaufen statt zu Neuwaren zu greifen, würde das die gleichen CO2-Emissionen einsparen, wie wenn 76 Millionen Autos einen Tag lang nicht fahren würden.

2. Browser-Erweiterungen, die Second-Hand-Alternativen zeigen

Wenn du regelmäßig online Kleidung einkaufst, solltest du die Browser-Erweiterungen „Faircado“ oder „Beni“ installieren. Wenn du dich dann auf einer Produktseite befindest, werden dir ganz einfach Second-Hand-Läden angezeigt, in denen das gleiche oder ein ähnliches Produkt zum Verkauf steht. Das in Berlin ansässige Startup „Faircado“ funktioniert in Deutschland hervorragend, während „Beni“ bislang nur in den USA nutzbar ist.


Beni and Faircado screenshots



©


Screenshots/Kezia Rice

3. Second-Hand-Kleidung kaufen

Der Second-Hand-Markt hat sich in den letzten Jahren von Sozial-Kaufhäusern hin ins Internet verlagert. Heute findet man unzählige gebrauchte Kleidung auf Online-Marktplätzen wie eBay oder Vinted. Neben diesen großen Namen sind in den USA und Kanada aber auch Anbieter wie Poshmark und ThredUp verbreitet. Wenn du auf der Suche nach Designerstücken bist, solltest du dir luxusspezifische Apps wie Vestiare Collective oder The RealReal einmal anschauen. In Deutschland gibt es zudem den Marktplatz „Vite EnVogue“ – eine Alternative, wenn du die Lieferketten innerhalb Europas halten möchtest.

4. Second-Hand-Angebote von Marken nutzen

Inzwischen bieten auch viele etablierte Marken Second-Hand-Produkte an. So betreiben etwa die Unternehmen Dr. Martens und Patagonia in den USA eigene Plattform mit Gebrauchtartikeln. Diese Plattformen sind ideal, wenn du nach einer bestimmten Marke oder nach einem konkreten Produkt suchst und dabei Second-Hand-Angebote präferierst.

Obwohl der Second-Hand-Kauf im Internet zweifellos besser ist als ein Neukauf, fallen dabei natürlich Emissionen für den Versand an. Der Anbieter Depop berichtet, dass 98 Prozent seiner CO2-Emissionen vom Versand an Kund:innen stammen.

Das eigene Kaufverhalten zu reduzieren, ist also noch immer essenziell, wenn es darum geht, den eigenen Kleiderschrank nachhaltiger zu gestalten.

5. Tausch-Webseiten nutzen

Der Tausch von gebrauchter Kleidung über Tauschbörsen in der Nähe ist in der Regel gratis und hat den Vorteil, dass keine CO2-Emissionen beim Versand entstehen. Im Netz gibt es aber auch unzählige Kleidungsstücke in „Zu Verschenken“-Gruppen auf Facebook oder bei Kleinanzeigen. Alternativ existieren Apps wie Communitique, deren Anbieter derzeit von den USA nach Europa expandiert. Das schwedische Startup Popswap hat zudem eine App entwickelt, die in der Bedienung an die Dating-App Tinder erinnert. Nutzer:innen laden Gegenstände hoch, die sie tauschen möchten und du kannst dann abstimmen, ob du Interesse hast. Wenn der oder die Anbieter:in dann auch Interesse an einem deiner Inserate hat, könnt ihr einen Ort zum Tauschen vereinbaren.

6. Kleidung leihen oder mieten

Bist du bei einem besonderen Anlass eingeladen und suchst nach einem Outfit, kannst du dir auch Kleidung ausleihen oder mieten. Hierfür gibt es in den einschlägigen App-Stores zahlreiche Apps mit verschiedenen Abo-Modellen. Dazu gehören „Kleiderei„, „Fairnica“ oder designerspezifische Optionen wie „Dresscoded„.

Eigene Kleidung reparieren oder nachhaltig entsorgen

7. Technologie hilft dabei, Kleidung zu reparieren

Ist deine Kleidung beschädigt, solltest du sie auf keinen Fall gleich entsorgen. Denn es gibt im Netz auch Hilfsangebote, wie du deine Kleidung reparieren kannst, wie zum Beispiel „Save Your Wardrobe“ oder „Repami„. Eine noch bessere Möglichkeit ist dabei nur ein Besuch beim örtlichen Schneider oder der örtlichen Schneiderin oder in einem Reparatur-Café. Das Land Berlin bietet seit einiger Zeit sogar einen Reparatur-Bonus für Elektrogeräte an – falls neben deiner Lieblingshose auch dein Smartphone kaputt gegangen ist.

Falls du bei Marken wie MUD Jeans, Boden, Toast oder Vaude eingekauft hast, kann es auch sein, dass du Anspruch auf eine lebenslange Reparatur-Garantie hast. In diesem Falle ist es hilfreich, wenn du den Kassenbon aufbewahrt hast.

9. Kleidung so lange wie möglich tragen und recyceln

Bis zu 30 Prozent der für wohltätige Zwecke gespendeten Kleidung wird weiterverkauft. Der Rest der Spenden wird in den globalen Süden exportiert, wo die Waren negative Auswirkungen auf den lokalen Kleidungsmarkt haben oder auf einer Mülldeponie landen. Diese Folgen kannst du vermeiden, indem du deine Kleidung verantwortungsbewusst recycelst. Dabei gibt es zwar digitale Tools, die diesen Prozess unterstützen, sie arbeiten aber häufig mit Fast-Fashion-Marken zusammen und fördern den Wiederverkauf über Rabatt-Codes. Wir empfehlen daher, auf derartige Angebote zu verzichten.

Schau am besten vor der Entsorgung, ob die Marke deines Kleidungsstückes ein Recycling-System anbietet. Da immer mehr Kleidungsstücke digitale Produktpässe enthalten, werden diese Informationen – oder alternative Recycling-Optionen – über einen QR-Code auf dem Kleidungsstück sichtbarer. Bis dahin bekommen Textilien am sinnvollsten über Kleidersammelstellen ein zweites Leben. Aufgrund der kontroversen Diskussion von Altkleiderexporten empfehlen wir, Altkleider am besten zu lokalen Kleiderkammern (bei städtischen oder kirchlichen Einrichtungen oder örtlichen Wohlfahrtsverbänden) für Bedürftige zu bringen. Mehr dazu in diesem Artikel: These Boots Are Made For …? Na die Kleiderspende!

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