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Erneuerbare Energien mittels Kartierungs-Tool voranbringen

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12 Jan, 2024

This post was originally published on Reset

75 Prozent der Treibhausgasemissionen entfallen in der EU auf den Energiesektor. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, der Umgestaltung des europäischen Energiesystems Vorrang zu geben und erneuerbare Energien stärker auszubauen. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 hat die Dringlichkeit noch erhöht, da daraufhin die Energiepreise in ganz Europa stark angestiegen sind.

Um dem entgegenzuwirken, hat die Europäische Kommission den REPowerEU-Plan vorgestellt, der 2021 von der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC), dem Wissenschafts- und Wissensdienst der Europäischen Kommission, ins Leben gerufen wurde. Das Projekt skizziert Maßnahmen zur Energieeinsparung, zur Diversifizierung der Energieversorgung und zum beschleunigten Ausbau von Solaranlagen und Windparks. Seit März 2022 kartieren die EU-Mitgliedstaaten geeignete Land- und Meeresgebiete für Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien.

Digitale Werkzeuge zur Kartierung

Digitale Karten spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die optimalen Standorte für solche Anlagen zu ermitteln. Das Energy and Industry Geography Lab (EIGL) nutzt zu diesem Zweck interaktive Karten zur Darstellung von Energie-, Industrie- und Infrastrukturdaten. Mit diesem Instrument können die Länder das Potenzial für erneuerbare Energien bewerten und die besten Gebiete für Anlagen ermitteln. Dabei werden Gebiete berücksichtigt, die für erneuerbare Energiesysteme geeignet sind. Ökologisch wertvolle Gebiete wie Lebensräume für Wildtiere werden ausgeschlossen.

Verschiedene öffentlich zugängliche Datensätze bilden derzeit die Grundlage für die Arbeit des EIGL. In Zukunft sollen weitere relevante Datensätze hinzugefügt werden. Das Kartierungsinstrument dient dazu, nationale und regionale Behörden bei fundierten Planungsentscheidungen in Bezug auf erneuerbare Energien zu unterstützen und einen gemeinsamen Austausch zu fördern.

„Wissenschaft und Technologie werden uns dabei helfen, die aktuellen globalen Bedrohungen und Herausforderungen, wie den grünen und digitalen Wandel, konkret anzugehen. Zum ersten Mal wurden Daten zur Energie- und Industrieinfrastruktur in einer einzigen Karte kostenlos zusammengefasst, um die Dekarbonisierung besser planen zu können, die wir alle brauchen – um den europäischen Green Deal zu erreichen“, so Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend.

Wie funktioniert das Tool?

Die im Energy and Industry Geography Lab enthaltenen Informationen können auf vielfältige Weise verwendet werden. Die Nutzer*innen können Daten filtern, sortieren und exportieren. Außerdem können die Karten in verschiedenen Formaten geteilt werden. Die Suchleiste ermöglicht es den Nutzer*innen, alle Datenebenen zu erkunden und nach geografischen Merkmalen wie Städten, Provinzen, Gewässern und Bergen zu suchen.




Beispiel einer Karte für die Erschließung neuer Flächen.

Das Tool ist hilfreich, aber begrenzt

Das System des EIGL hat aktuell noch gewisse Schwächen beziehungsweise sind die eingespeisten Daten noch unvollständig. So werden beispielsweise viele der Datenpunkte nur jährlich aktualisiert – wobei einige beispielsweise einen Stichtag im Dezember haben, andere im März. Dies könnte die Daten verfälschen und dazu führen, dass die darauf aufbauende Karte nicht vollständig korrekt ist. Allerdings sind solche Auswirkungen verhältnismäßig gering.

Auch wenn das Kartierungstool den Mitgliedstaaten hilft, indem es Zugang zu relevanten Datensätzen in ganz Europa auf einer einheitlichen Plattform bietet, liegt die Identifizierung von Schlüsselgebieten in der Verantwortung von Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträger*innen.

Der verstärkte Druck der EU auf ihre Mitgliedstaaten, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben, ist eine positive Triebkraft, um unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Treibhausgasemissionen zu senken. Letztendlich sind es jedoch nicht die Werkzeuge, die die Arbeit machen – sondern die Menschen, die sie nutzen.

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