Lucía Garzarón über Nachhaltigkeit
Interview mit Lucia Garzaron, CSR-Analystin
Schön, dich kennenzulernen! Kannst Du mir zunächst etwas über Dich erzählen – woher kommst du und was machst Du beruflich?
Ich komme ursprünglich aus Argentinien und bin in diesem wunderbaren Land aufgewachsen. Nach dem Abschluss meines Wirtschaftsstudiums und meines Vollzeit-MBAs bin ich ins Ausland gezogen und lebe nun seit 2008 in Luxemburg. Ich bin sehr glücklich, in diesem tollen Land zu leben!
Vor fünf Jahren habe ich beschlossen, meine berufliche Arbeit auf Nachhaltigkeit zu konzentrieren, weshalb ich 2020 die Kurse „Business Sustainability Management“ und „Sustainable Finance“ an der Cambridge Universität studiert habe. Außerdem habe ich 2022 die GRI-Zertifizierung erhalten – von der Global Reporting Initiative.
Wie du siehst, habe ich mich in den letzten Jahren sehr darauf konzentriert, mein Wissen zum Thema Nachhaltigkeit zu aktualisieren.
Jetzt arbeite ich bei einem Energie- und Versorgungsunternehmen in Luxemburg namens Encevo, wo wir die Energiewende vorantreiben.
Sehr interessant! Was hat Dich dazu gebracht, Dich auf Nachhaltigkeit zu spezialisieren?
Da ich schon immer eine starke Verbindung zur Natur hatte, war es für mich schon seit meiner Kindheit ein Traum. Als ich früh mit Umweltproblemen in Berührung kam, war ich sehr traurig und wusste daher schon, dass ich meine Arbeit mit Nachhaltigkeit verbinden möchte, um unserem Planeten zu helfen.
Zum Zeitpunkt meiner Berufswahl waren Nachhaltigkeitsstudiengänge an Universitäten noch relativ neu und riskant und auch für Unternehmen war Nachhaltigkeit weniger relevant, weshalb ich mich zunächst für etwas Traditionelleres wie Wirtschaftswissenschaften entschieden habe. Allerdings habe ich bereits meine Abschlussarbeit zu einem umweltbezogenen Thema geschrieben, da ich eine Analyse des regulatorischen Umfelds eines sehr verschmutzten Flusses namens Matanza Riachuelo in Buenos Aires durchgeführt habe.
Schon in jungen Jahren wusste ich, dass ich an etwas arbeiten möchte, das mit Nachhaltigkeit zu tun hat.
Nachdem ich mehrere Jahre in anderen Bereichen wie Markenstrategie und Unternehmensstrategie gearbeitet hatte, entschied ich mich, meinen Fokus auf Nachhaltigkeit zu setzen.
Gab es etwas, das Dich an dem Energiesektor besonders fasziniert hat?
Mein Hauptinteresse galt schon immer der Nachhaltigkeit, daher bin ich den Branchen gegenüber recht aufgeschlossen. Mir ist es insbesondere wichtig, einen sinnvollen Beitrag zu leisten. Ich habe auch in der Lebensmittel- und Landwirtschaftsindustrie gearbeitet – ein weiterer interessanter Sektor, in dem man Einfluss nehmen kann. Heutzutage findet man Nachhaltigkeitsarbeit in jedem Bereich.
In der Energiebranche liegt der Schwerpunkt auf der Reduzierung der Treibhausgasemissionen und dem Weg zu Netto-Null bei gleichzeitiger Sicherung der Energieversorgung zu erschwinglichen Preisen. Wenn man sich die gesamte Lebensmittel- und Landwirtschaftsindustrie anschaut, machen die Treibhausgasemissionen heute etwa 25 % der gesamten globalen Treibhausgasemissionen aus, und die Reduzierung dieser Emissionen ist ein wichtiges Thema. Daher ist die Eindämmung des Klimawandels und der Übergang zu einer nachhaltigen Landwirtschaft ein sehr zentraler Punkt für die diese Industrie und gleichzeitig die Sicherstellung von hochwertigen und erschwinglichen Lebensmitteln für die Weltbevölkerung eine Priorität.
Die Lebensmittel- und Landwirtschaftsindustrie steht auf der Angebotsseite vor anderen relevanten Herausforderungen wie der Anpassung an den Klimawandel, der Wiederherstellung und Erhaltung von Land und Wasser sowie dem Schutz der biologischen Vielfalt. Auf der Nachfrageseite stechen andere Themen hervor, wie die Förderung einer gesünderen, nährstoffreicheren und nachhaltigeren Ernährung.
Tatsächlich sind diese beiden Branchen auf vielfältige Weise miteinander verbunden, wenn man an die Nutzung von Pflanzen und Biomasseströmen zur Erzeugung von Bioenergie oder an die Nutzung von Kohlenwasserstoffen zur Herstellung von Düngemitteln denkt. Darüber hinaus sind beide Branchen sehr aktiv bei der Entwicklung und Investition in klimatechnische Innovationen, die einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels leisten sollen.
Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie sich das Nachhaltigkeitsgebot auf alle Branchen erstreckt und wie Lösungen gefunden und umgesetzt werden können, die auf synergetische Weise zu unterschiedlichen Bereichen beitragen.
Wie beeinflussen Dich Deine Arbeit und Dein Wissen, selbst ein nachhaltigeres Leben zu führen?
Ich bin mir meiner Entscheidungen auf jeden Fall bewusst und möchte eine bessere Welt für unsere Kinder schaffen. Ich versuche ständig, meinen Lebensstil schrittweise zu verbessern, indem ich nachhaltigere Marken ausprobiere und diverse Produkte ersetze, und ich prüfe immer die Etiketten. Für mich ist es auch sehr wichtig, weniger zu verbrauchen, vor einem möglichen Kauf gründlich zu überlegen und abzuwägen, ob dieser notwendig ist.
Ich möchte zum Beispiel kein sehr großes Haus haben. Außerdem fahre ich gerne Fahrrad und versuche, wann immer möglich, es anstelle des Autos zu benutzen. Insgesamt bin ich weit von einem völlig „nachhaltigen“ Lebensstil entfernt, aber ich versuche, bessere Entscheidungen zu treffen.
Gleichzeitig entwickeln sich Marken und Produkte weiter, sodass uns nachhaltigere Optionen zur Verfügung stehen, was Hilfreich ist.
Diese Optionen müssen der Qualität und dem Preis traditioneller Produkte entsprechen, was nicht einfach ist, aber ich unterstütze diese Entwicklungen gerne.
Apropos Produkte: Worauf sollten Verbraucher deiner Meinung nach achten, wenn sie die Nachhaltigkeit von Unternehmen bewerten – beispielsweise um Greenwashing zu erkennen?
Ich denke, das Hauptproblem besteht darin, wenn Unternehmen in ihren Etiketten generelle Aussagen wie „nachhaltige Kleidung“ machen. Normalerweise misstraue ich dem, weil es nahezu unmöglich ist, 100 % nachhaltig zu sein. Heutzutage werden Unternehmen mit ihren Aussagen allerdings konkreter.
Beispielsweise kommunizieren Modelabels die Verwendung bestimmter Inhaltsstoffe oder Prozesse und machen transparentere Angaben, was einen großen Fortschritt darstellt. Beispiele sind die Verwendung nachhaltiger Baumwolle oder der reduzierte Wasserverbrauch im Produktionsprozess. Natürlich das Produkt kann es aufgrund der vielen Kompromisse beim Thema Nachhaltigkeit trotzdem mangelhaft sein.
Ich finde auch, dass Nachhaltigkeitsbildung sehr wichtig ist, und ich versuche, das mit meinen Kindern zu teilen.
Wir haben zum Beispiel beschlossen, dass unsere Kinder mit dem Bus zur Schule fahren, da dies eine nachhaltigere Option ist. Tatsächlich wurden sie sich der Nachhaltigkeit auch sehr bewusst und waren stolz darauf, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen.
Darüber hinaus gibt es in der Schule eine Person, die für die Förderung der Nachhaltigkeit zuständig ist, und ich habe ihr verschiedene Ideen und Unterstützung angeboten. Die Schule baut derzeit eine neue Sporthalle, für das sie verschiedene Heizoptionen analysiert hat, um das Projekt nachhaltiger zu gestalten. Außerdem hat sich die Schule im Jahr 2021 dem Klimaversprechen der Netto-Null verpflichtet.
Meine Tochter übernahm dieses Jahr die Rolle der „Öko-Agentin“ in ihrer 6. Klasse und nahm an sehr interessanten Nachhaltigkeitsprojekten innerhalb der Schule teil, was ihr auch dabei half, zu wachsen, stolz zu sein und Selbstvertrauen zu gewinnen.
All diese Dinge sind sehr wichtig und haben definitiv Auswirkungen.
Das ist ein tolles Beispiel! Welchen Ratschlag würdest Du anderen geben, die sich für Nachhaltigkeit engagieren und letztendlich in diesem Bereich arbeiten wollen, wie Du es tust?
Heutzutage gibt es viele tolle Optionen wie Nachhaltigkeitskursee, -programme und -zertifikate. In Wirklichkeit berührt Nachhaltigkeit jeden Punkt in der Organisation, es handelt sich also nicht nur um ein CSR-Thema, sondern betrifft wirklich alle Rollen im Unternehmen.
Jeder sollte die eigene Arbeit unter nachhaltigen Betrachtungen ausführen – im gesamten Unternehmen. Aber das ist noch eine laufende Entwicklung.
Danke für diesen Rat! Hast du noch letzte Worte für die Komoneed-Gemeinschaft?
Ja, die habe ich.
Für diejenigen, die Veränderungen in ihrem Leben vornehmen möchten, ist es ratsam, diese Umstellungen Schritt für Schritt anzugehen.
Auf diese Weise kann man Veränderungen erfolgreich ausführen und neue Gewohnheiten aufbauen. Andernfalls fühlt man sich schnell überfordert und gibt auf – es ist also hilfreich, sich auf einen Schritt nach dem anderen zu konzentrieren.
Super spannend.. Wie wird man GRI zertifiziert? Gibt es da einen bestimmten Kurs oder Ausbildung, die man macht? Würde mich interessieren!
Du kannst an mehreren europäischen Business Schools sowie bei bestimmten Unternehmensberatungsfirmen (den großen Sechs) zertifiziert werden… Vielleicht ist es auch für Dich interessant, hier mehr zu lessen!
Ich bin selbst Mutter und das hat mich sehr inspiriert, auch etwas an der Schule meiner Kinder zu bewegen. Sehr, sehr schöner Artikel
LG
Ja! Was Lucia mit uns geteilt hat, ist unglaublich inspirierend!
Ich finde es super spannend, wie sich Schritt für Schritt Veränderungen hin zu mehr Nachhaltigkeit entwickeln.
ich liebe es, wie dieser Artikel über schrittweise Veränderungen zu mehr Nachhaltigkeit spricht! Es ist so wichtig, dass wir alle unseren Teil dazu beitragen.
Also ich finde es super interessant, wie Menschen sich für Nachhaltigkeit engagieren!
this article on Schrittweise Veränderungen | Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit is eye-opening! Who would have thought small changes can make a big impact?
Ich komme aus Deutschland und arbeite als Umweltberater. Nachhaltigkeit ist meine Leidenschaft!
Das ist ja toll, dass du dich auf Nachhaltigkeit spezialisiert hast! Wie beeinflusst dich das im Alltag?
Das ist ja toll, dass du dich auf Nachhaltigkeit spezialisiert hast! Wie beeinflusst dich das im Alltag?
Im Alltag ist es eher lästig. Ständig muss man auf Plastik verzichten und auf die Herkunft der Produkte achten. Es ist einfach übertrieben und nervig.
Ich finde es super, dass immer mehr Menschen sich für Nachhaltigkeit interessieren und engagieren!
das klingt super interessant! Ich komme aus Hamburg und arbeite als Fotograf. Und du so?
Ich habe keine Zeit für solche belanglosen Smalltalks. Ich bin hier, um interessante Inhalte zu lesen, nicht um über persönliche Berufe und Wohnorte zu plaudern. Bitte bleib beim Thema oder halte dich einfach zurück. Danke.
Ich finde es toll, dass du dich für Nachhaltigkeit interessierst. Es ist wichtig, dass wir alle unseren Beitrag leisten. Aber manchmal geht es meiner Meinung nach zu langsam voran. Es braucht dringend mehr Maßnahmen und weniger Reden.
Es ist schön zu sehen, dass du Nachhaltigkeit unterstützt. Allerdings ist es bedauerlich, dass nicht jeder diese Einstellung teilt. Wir brauchen mehr Menschen wie dich, um eine positive Veränderung zu bewirken. Mach weiter so!
Ich finde es super spannend, wie du dich auf Nachhaltigkeit spezialisiert hast!
Ich finde es super interessant, wie dich deine Arbeit zu einem nachhaltigeren Leben inspiriert!
Ich finde es toll, dass immer mehr Menschen sich für Nachhaltigkeit interessieren und engagieren!
Ich finde es toll, dass du dich für Nachhaltigkeit interessierst. Was hat dich dazu gebracht?
Es ist erfrischend zu sehen, dass du dich für Nachhaltigkeit interessierst. Es wäre jedoch noch besser, wenn du auch tatsächlich etwas dafür tun würdest, anstatt nur darüber zu reden. Handeln spricht lauter als Worte.
Ich finde es toll, dass du dich für Nachhaltigkeit interessierst! Wie beeinflusst dich deine Arbeit im Energiesektor?
Cool, ich finde es toll, dass du dich auf Nachhaltigkeit spezialisiert hast! Was beeinflusst dich am meisten dabei, ein nachhaltigeres Leben zu führen?