Guten Tag Jon! Bitte erzähle mir, wer Du bist und was Dich dazu inspiriert hat, Dich für das Pflanzen von 8 Billon Trees einzusetzen?
Mein Name ist Jon Chambers und ich bin der Gründer von 8 Billion Trees, welches wir 2018 ins Leben gerufen haben, als sich die Weltbevölkerung auf acht Milliarden Menschen zubewegte. Inspiriert von Aktivistengruppen hatten wir eine einfache Idee: Wenn Menschen die Erde zerstören können, können sie auch zusammenarbeiten, um sie wieder aufzubauen.
Mit Bäumen als magischer Lösung (sie sind wirklich fanszinierend) begannen wir, verwüstete Gebiete wieder aufzuforsten, wobei wir uns auch auf den Schutz bestehender Bäume und die Rehabilitierung von Wildtieren konzentrierten
Wie lange bist Du schon im Unternehmen?
Als Gründer bin ich seit den Anfängen dabei. Wir haben nicht vor, kürzer zu treten, und arbeiten hart daran, unsere Leidenschaft für die Heilung des Planeten und die Rettung von Tieren zu verwirklichen.
Was ist Deine Rolle im Unternehmen?
Grundsätzlich bin ich in den meisten Bereichen unserer Organisation tätig. Die größte Erfüllung finde ich jedoch in der Mitarbeit bei den Aufforstungsarbeiten selbst. Die Zusammenarbeit mit unseren „Pflanzteams“ an verschiedenen Standorten im brasilianischen Amazonasgebiet hat mir gezeigt, was wir alle bewirken können, wenn wir einfach aktiv werden.
Welcher Zweck steht hinter dem konkreten Ziel, 8 billion trees zu pflanzen?
Das Ziel beruht auf der Idee „ein Baum für jeden Menschen“. Dahinter steht der Glaube, dass jeder Einzelne wirklich etwas für den Planeten bewirken kann und dass sich niemand hoffnungslos fühlen sollte. Wenn jeder Einzelne engagiert und zuversichtlich wäre, könnte er etwas bewirken. Stellt man sich nur vor, was wir gegen die Klimakrise erreichen könnten! Das ist die Art von Teamgeist, den wir mit unserem Ziel, acht Milliarden Bäume zu pflanzen, anspornen wollen.
Was tust Du in Deinem persönlichen Leben, um ein nachhaltiges Leben zu führen?
Letztendlich besteht der größte Einfluss, den jeder haben kann, darin, weniger zu verbrauchen, weniger zu konsumieren und mehr wiederzuverwenden. Die drei größten Verursacher persönlicher Emissionen sind der häusliche Energieverbrauch, der Individualverkehr und die Ernährung – darauf versuche ich meine Bemühungen zu konzentrieren.
Welchen Rat würdest Du einer normalen Person geben, die versucht, nachhaltiger zu leben?
Man muss sich nicht von heute auf morgen große Veränderungen vornehmen. Selbst kleine Gewohnheiten wie das Ausschalten von Licht, das Öffnen von Fenstern anstelle der Nutzung der Klimaanlage und das Fahren mit dem Fahrrad statt mit dem Auto, wann immer es möglich ist, rechnen sich. Wir ermutigen die Menschen immer dazu, ihren Kohlenstoff-Fußabdruck zu ermitteln, bevor sie Änderungen vornehmen, damit sie ihn danach erneut berechnen und sehen können, wie sie abgeschnitten haben. Es macht wirklich einen Unterschied!
Auf Eurer Website steht, dass Ihr euch auf unterschiedlichste Gebiete spezialisiert. In welchem Ökosystem arbeitest Du persönlich am liebsten, und warum? -z.B. Wald, Dschungel, Regenwald, usw.
An sich ist es sehr wichtig, sich auf Aufforstungsmaßnahmen auf der ganzen Welt zu fokussieren. Mein persönlicher Favorit ist der Amazonas-Regenwald. Er ist ein so lebendiges und atmendes Ökosystem mit einer beeindruckenden Größe. Man lernt dadurch wirklich zu schätzen, wie erstaunlich unser Planet ist. Jedes Mal, wenn ich unsere Pflanzstellen besuche, wird meine Leidenschaft für den Planeten noch größer und erinnert mich daran, warum unser Team so hart arbeitet.
Erzähle uns bitte ein wenig darüber, wie die Nachhaltigkeit Eurer Partner, z. B. der Tierauffangstationen, analysiert wird. Was sind die Kriterien, nach denen ein Partner akzeptiert wird?
Die meisten unserer Partner sind staatliche Einrichtungen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Maßnahmen nicht nur ein hohes Maß an Transparenz, sondern auch an Dauerhaftigkeit aufweisen. Was wir tun, wird es auch morgen und in den kommenden Jahren noch geben. Wir schließen mit ihnen vertragliche Vereinbarungen ab, die es unserem Team ermöglichen, in zerstörten Gebieten zu arbeiten, und sie gleichzeitig vor künftiger Abholzung zu schützen.
Die wenigen Partner, mit denen wir zusammenarbeiten und die keine Regierungsbeamten sind, haben sich durch jahrzehntelange Rechenschaftspflicht bewährt; wir überwachen ihre Fortschritte ständig mit detaillierten Berichten, damit wir sicher sein können, dass wir alle das gleiche Ziel verfolgen, nämlich mehr Bäume auf die richtige Weise zu pflanzen..
Auf Eurer Website heißt es, dass Ihr das umweltbewussteste Sozialunternehmen der Welt werden wollt:
Erzähle uns bitte etwas über Eure innerbetrieblichen Initiativen zur Erreichung dieses Ziels. Welche Programme bietet Ihr Euren Mitarbeitern und Freiwilligen an, und wie können andere Organisationen in Eure Fußstapfen treten?
Im Kern bedeutet dies, dass wir Menschen zu verstehen geben wollen, dass der Profit nicht vor der Sorge um den Planeten kommen muss. Tatsächlich beginnen viele Verbraucher, von den Dienstleistungen und Produkten, die sie konsumieren, ökologische Verantwortung zu verlangen. Unsere Organisation möchte dieses Bewusstsein wecken, um den Unternehmen zu zeigen, dass sie, wenn sie dem Planeten helfen, letztendlich nicht nur einen größeren finanziellen Einfluss haben, sondern auch zur Heilung des Planeten und zur Rettung von Tieren beitragen können.
Unsere Pflanzteams sind natürlich das ganze Jahr über mit der Wiederaufforstung beschäftigt. An anderen Orten veranstalten wir Pflanztage. An diesen Tagen gehen wir Bäume in örtlichen Gemeinden pflanzen.
Wir haben zwar noch keine Möglichkeit vorgesehen, dass sich Freiwillige an diesen Pflanztagen beteiligen können, aber ich halte das für eine tolle Idee, an der wir arbeiten sollten. An bestimmten Standorten ermutigen wir bereits Studenten der örtlichen Universität, sich zu engagieren. Außerdem stellen wir allen unseren Mitarbeitern Nachhaltigkeitsausrüstungen zur Verfügung und bilden regelmäßig Fahrgemeinschaften.
Jede Tat bringt uns einen Schritt weiter in die richtige Richtung – Oragnizationen müssen einfach nur loslegen und sich dann nach und nach verbessern!
Arbeitet Ihr derzeit mit Regierungen zusammen, um ihren Auftrag in größerem Maßstab umzusetzen? Warum oder warum nicht?
Wie bereits erwähnt, haben wir festgestellt, dass wir durch die Zusammenarbeit mit Regierungen nicht nur tiefere, sondern auch langfristige Wirkungen erzielen können. Außerdem können wir so die Unterstützung der örtlichen Gemeinden gewinnen, während wir die Bevölkerung über die Wiederaufforstung aufklären und ihr zeigen, dass sie den Wald nicht abholzen muss, um zu überleben. Stattdessen können sie mithelfen, Bäume zu pflanzen und zu schützen, während sie gleichzeitig für sich selbst und ihre Familien sorgen, und zwar besser, als wenn sie Bäume fällen würden.
Wie viele Bäume werden im Durchschnitt pro Einkauf gepflanzt? Und wie viele sind es dann pro Monat?
Die Anzahl der gepflanzten Bäume hängt davon ab, wie viele CO2-Ausgleiche eine bestimmte Person benötigt. Wir stellen Werkzeuge wie Rechner für den ökologischen Fußabdruck und Leitfäden für die Kompensation von Kohlenstoffemissionen kostenlos zur Verfügung. Wir bieten die Möglichkeit, klimaneutral zu werden, indem man die für sich richtige Menge an Bäumen pflanzt.
Einige Baumarten können nur zu bestimmten Jahreszeiten gepflanzt werden; in der Nebensaison” konzentrieren wir uns an diesen Standorten auf die Anzucht von Setzlingen in unseren Baumschulnetzwerken. Sobald die Regenzeit beginnt, sind wir bereit zu pflanzen!
Wie kann man Euch zuzüglich von Spenden noch unterstützen?
In erster Linie kann man helfen, indem man das Bewusstsein für die Krise schärft und andere über die zunehmende Abholzung unseres Planeten aufklärt. Es ist auch sehr wichtig, dass jeder Einzelne seinen eigenen Fußabdruck im Laufe der Zeit verfolgt und Wege findet, seine Emissionen zu verringern. Wie bereits erwähnt, sind wir der festen Überzeugung, dass jeder Einzelne wirklich etwas bewirken kann.
Alles, was man dazu braucht, ist der Wunsch danach und kleine Veränderungen im Laufe der Zeit!
Wie können die Menschen am besten dazu beitragen die Entwaldung zu bekämpfen?
Ganz einfach: weniger verbrauchen und konsumieren. Die Entwaldung wird größtenteils durch die Verbrauchernachfrage angetrieben.
Wie bindet 8 Billion Trees lokale Gemeinschaften in Ihre Projekte ein?
An erster Stelle steht hier wieder die Unterstützung von Regierungsvertretern und Gemeindeleitern. Durch sie haben wir das Privileg, direkt mit den lokalen Gemeinschaften zusammenzuarbeiten und gleichzeitig ihr Vertrauen zu gewinnen. So können wir gemeinsam eine größere Wirkung erzielen. Außerdem können wir so von einzigartigen Menschen aus der ganzen Welt lernen!
Gibt es noch etwas, das Du uns mitteilen oder hinzufügen möchtest?
An alle Leser: Fühlt Euch nicht hoffnungslos.
Die Klimakrise kann uns sicherlich niederschmettern, wenn wir uns die aktuellen Zahlen ansehen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass sich jeden Tag immer mehr Menschen bewusst werden, wie sich ihr persönliches Handeln auf das Klima auswirkt.
In dem Maße, wie dieses Bewusstsein wächst und mehr Menschen aktiv werden, können wir das Ruder herumreißen und eine grünere, hellere Zukunft für alle Bewohner der Erde schaffen.
Sehr spannendes Projekt, und wichtig, dass man auch über solche positiven Unternehmungen liest.
Vielen Dank, Hanna! Und ja, es stimmt, dass dies ein wunderbares Projekt ist.